Heute feiert Rudi Völler seinen 60. Geburtstag. Und wie alle Jubilare in der jetzigen Zeit feiert der Sport-Geschäftsfüher von Bayer Leverkusen und einstige Bundestrainer seinen ganz persönlichen Jubeltag zu Hause mit seiner Frau und den fünf Kindern. Der Coronakrise ist es zu verdanken, dass es kein großes Fest gibt. "Ich brauche kein großes Fest. Ich stehe oft genug im Mittelpunkt", sagte Völler bereits bei seinem 50. Geburtstag. Damals wurde der von einer Riesenparty von seiner Frau aber überrascht. Diesmal ist es anders.
"Tante Käthe", wie der 90-malige Nationalspieler wegen seiner grau gelockten Haarpracht bereits zu seinen Profizeiten genannt wurde, hat viel erlebt in seiner Karriere. 1983 wurde er Torschützenkönig in Deutschland, er spielte bei AS Roma, Olympique Marseille, wurde mit Deutschland 1990 Weltmeister. Als Bundestrainer führte er Schwarz-Rot-Gold 2002 In Japan und Südkorea zum WM-Titel. Seit damals gibt es für die Nation nur "ein Rudi Völler". Völler ist und bleibt beliebt. Und das "Weizenbier"-Interview2003 in der ARD mit Moderator Waldemar Hartmann bleibt unvergesslich.
Das Spiel zwischen Deutschland und den Niederlanden (2:1) wird Völler nie vergessen. Zweimal wurde er von Frank Rijkaard bei der WM 1990 im Achtelfinale bespuckt. Später sahen beide "Rot". Heute, nach einer öffentlichen Entschuldigung Rijkaard respektieren sie sich, sind sogar Freunde.
Das sagt Völler heute über die Spuckaffäre:
Dass Schiedsrichter seine Lieblingsfeinde sind, ist bekannt und Unverständnis gegenüber den Video-Beweis macht "Rudi Nazionale" nicht unbedingt unbeliebter. Nationalen Titel hat er weder als Spieler noch als Funktionär geholt. Bis 2022 hat er noch Vertrag bei Leverkusen. Kann ihm eigentlich auch egal sein, den Ehrenbürger in seiner Heimatstadt Hanau ist er längst, der 60-jährige Rudolf Völler.