RB Leipzig hat die Tabellenführung in der deutschen Fußball-Bundesliga an Bayern München abgegeben. Die Sachsen teilten beim 2:2 (0:2) zuhause gegen Borussia Mönchengladbach die Punkte. Bayern München (3:1 in Mainz) und Borussia Dortmund (5:0 gegen Union Berlin) hatten vorgelegt. Das Spitzenquartett nach der 20. Runde: Bayern (42 Punkte), Leipzig (41), Dortmund, Mönchengladbach (je 39).

Leipzig gelang ein Comeback, auf das in der ersten Hälfte wenig hingedeutet hatte. Denn Gladbach mit ÖFB-Teamverteidiger Stefan Lainer hatte den Gegner erfolgreich mit dessen eigenen Stärken konfrontiert und die nicht immer sattelfeste RB-Abwehr mit frühem Pressing unter Druck gesetzt. Die Folge daraus waren etliche Großchancen und eine 2:0-Führung durch Alassane Plea (24.) und Jonas Hofmann (35.) vor der Pause.

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Leipzig-Coach Julian Nagelsmann reagierte mit einem Doppelwechsel: Emil Forsberg und Nordi Mukiele blieben für Patrik Schick und Yussuf Poulsen in der Kabine. Das Anschlusstor fiel auf Einladung der Gladbach-Defensive: Yann Sommer wurde bei der Fangübung einer Flanke vom Mitspieler behindert, Schick schob ein (50.). Dann sah Plea wegen einer abfälligen Geste gegenüber dem Schiedsrichter Gelb-Rot. Die Schlussphase geriet hitzig. Leipzig drängte, Dani Olmo testete die Stange, Marcel Sabitzer feuerte aus allen Lagen und in der 89. Minute traf Christopher Nkunku zum 2:2.

Leipzig blieb vor dem nächsten Spitzenspiel in München am kommenden Sonntag zum zweiten Mal in Folge ohne Sieg, beim Rekordmeister stimmt hingegen die Form. Bayern setzte sich beim abstiegsbedrohten FSV Mainz 05 mit einem in der Innenverteidigung durchspielenden David Alaba durch. Robert Lewandowski per Kopf (8.), Thomas Müller (14.) und Thiago (26.) schossen den sechsten Sieg in Folge heraus. "In den ersten 30 Minuten war ich begeistert von meiner Mannschaft. Danach haben wir ein bisschen zu wenig gemacht. Das war nicht mehr Bayern-like", resümierte Trainer Hansi Flick. "Trotzdem bin ich zufrieden."

Zufrieden und euphorisch war man auch in Dortmund. Dort schießt Erling Haaland im Schnitt alle 20 Minuten ein Tor und sagte nach seinen Saisontoren sechs und sieben im BVB-Dress: "Wenn wir so weiterspielen, ist der Titel möglich." Der norwegische Wunderstürmer holte bei seinem Startelfdebüt gegen Union Berlin zudem den Elfmeter zum 3:0 durch Marco Reus heraus. Neben Haaland war der ebenfalls erst 19 Jahre alte Jaden Sancho mit einem Tor und zwei Vorlagen herausragend. Der englische Teamstürmer erreichte als jüngster Spieler der Bundesliga-Historie die 25-Tore-Marke.

Eintracht Frankfurt, das mit Siegen gegen Mönchengladbach und Leipzig exzellent in die Rückrunde gestartet war, zeigte beim 1:1 in Düsseldorf eine enttäuschende Leistung. Der Ausgleich durch Timothy Chandler fiel erst in der Nachspielzeit. "Das war ein absolut glücklicher Punkt", sagte Eintracht-Coach Adi Hütter, dessen Team in wenigen Wochen Österreichs Serienmeister Red Bull Salzburg im Europa-League-Sechzehntelfinale fordert. "Ansonsten wollen wir den Mantel des Schweigens über die Leistung meiner Mannschaft legen".

Bremen erlebte beim 1:2 in Augsburg nach 1:0-Führung das nächste Frusterlebnis im Abstiegskampf. "Wir sind in einer sehr schweren Situation, das wissen wir", sagte Trainer Florian Kohfeldt mit Blick auf die Tabelle. Seine Mannschaft liegt als 16. mit einem Spiel mehr nur zwei Punkte vor Schlusslicht Paderborn. "Wir werden ruhig und souverän bleiben", sagte Kohfeldt und erhielt vorerst Rückendeckung vom Sportchef Frank Baumann. Der Fünfte Leverkusen (34 Punkte) droht nach einem 1:2 bei Hoffenheim den Anschluss an die Spitzenplätze zu verlieren. Rudi Völler und Trainer Peter Bosz beklagten beim Team von ÖFB-Kapitän Julian Baumgartlinger Chancenwucher.