Es war Historisches, was Zlatko Junuzovic, Florian Grillitsch und Florian Kainz beim 3:0-Sieg der Bremer gegen RB Leipzig vollbracht haben: Erstmals in der Geschichte der deutschen Bundesliga schossen drei Österreicher in einem Spiel für eine Mannschaft ein Tor. Vor allem für Kainz war es ein besonderer Augenblick, war es doch sein erster Treffer im Dress der Bremer überhaupt. "Im eigenen Stadion das erste Tor für den neuen Verein zu erzielen, ist schon ein super Gefühl", sagt Kainz, "da bin ich schon ein bisschen stolz auf mich."
Der 24-jährige Grazer musste lange Geduld beweisen, ehe er zu diesem Erfolgserlebnis kam. Seit seinem Wechsel von Rapid im Sommer 2016 an die Weser hat es nur zu 67 Bundesliga- und 33 Pokal-Minuten gereicht. "Um ehrlich zu sein, habe ich nicht damit gerechnet, dass ich so wenig zum Einsatz komme. Aber die Konkurrenz ist eben groß", sagt der Offensivspieler. "Doch das ist Vergangenheit, jetzt schaue ich nach vorn. Ich muss in den Trainingseinheiten meine Chance nützen, um regelmäßig zum Einsatz zu kommen." Nützen will der Ex-Sturm-Spieler auch das Testspiel in der Länderspielpause am Mittwoch gegen Oldenburg. Kainz: "Solche Spiele sind für mich extrem wichtig."
Wien ist näher bei Graz als Bremen
Aber auch für einen Heimaturlaub soll die Pause genützt werden. "Von Wien nach Graz war das ja überhaupt keine Distanz. Jetzt ist es schon schwieriger, von Bremen nach Hause zu kommen. Vor allem, weil es keinen Direktflug gibt." Am Wochenende soll es dennoch klappen. "Auch wenn ich mich mit meiner Freundin in Bremen sehr wohlfühle, ist es immer wieder schön, daheim bei der Familie zu sein."
In Norddeutschland ist für den einfachen Nationalspieler nur das Wetter gewöhnungsbedürftig: "Stimmt, das könnte schöner sein. Aber ich bin ja nicht wegen dem Wetter da." Sondern um den Traditionsklub in der Liga zu halten. Abstiegskampf ist für Kainz Neuland, in Österreich war er nie in dieser Situation: "Druck ist im Fußball immer da. Wir müssen unseren Lauf fortsetzen und weiter konzentriert arbeiten."
Bevor es in der Liga weitergeht, wird das Österreicher-Trio aber noch eine Runde Kaiserschmarrn für die Mitspieler spendieren. "Der hat den Kollegen im Trainingslager im Zillertal so gut geschmeckt", sagt Kainz schmunzelnd.
Von Daniel Jerovsek