Wenn jemand wissen will, wie eine Schwalbe aussieht, dann hat er ab sofort ein neues Lehrbeispiel. Timo Werner, der aufsteigende Star bei RB Leizipg, kam nach wenigen Sekunden im Schalker Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Dankert pfiff Elfer - zur Verärgerung der Schalker. Und dann auch noch das: Timo Werner trat selbst an - und jubelte über die Führung.
Die Diskussion ist entbrannt: Wie unfair kann ein Fußballer sein? Denn klar war nach vielen Zeitlupen-Studien: Werner war nicht berührt worden, hatte keine Chance auf den Ball, bevor er fiel. Und doch zeigte er dem Schiedsrichter den hochgestreckten Daumen nach dem Pfiff, widersprach auch Schalke-Tormann Fährmann bei dessen heftiger Reklamation, gab an, gezogen worden zu sein.
Bei den Experten des Bezahl-Senders Sky gingen die Wogen hoch. "Unglaublich und schade, dass Dankert das anders gesehen hat", meinte Ex-Schiri Peter Dagelmann. Nur Lothar Matthäus meinte schmunzelnd: "Dass er zuerst den Elfer schindet und dann auch noch unbedingt schießen will und verwertet, zeugt wenigstens von Selbstvertrauen."
Bei Schalke war man sauer. "Ich wäre nicht glücklich, wenn das einer von uns gemacht hätte", meinte Manager Christian Heidel. Und: "Das einzige, was ich nicht verstehe, ist, warum der Schiedsrichter nie Werner selbst gefragt hat." Was nicht nur die Sky-Experten - Ihr Credo lautet: "Das ist genau das, was wir nie sehen wollen" - empfahlen: "Dass der Klub vielleicht Sanktionen setzt. Und dass sich Werner wenigstens nach dem Spiel entschuldigt."