Im Trikot von Leihclub 1. FC Heidenheim verblüfft Paul Wanner die deutsche Fußball-Bundesliga. Dem Ausnahmetalent des FC Bayern gelangen in vier Auftritten vier Tore und zwei Vorlagen, auch dank des 18-Jährigen reitet Heidenheim in der Liga, im Cup und der Conference League die Erfolgswelle. Wanner wird den Vorschusslorbeeren nun sukzessive gerecht. Für den ÖFB, der intensiv um die Gunst des Deutsch-Österreichers wirbt, wird es so aber nicht einfacher.

Früh in der Saison fliegen dem technisch beschlagenen Offensivmann von allen Seiten Komplimente zu. „Ich habe ein gutes Elternhaus zu Hause, ich bin da gut aufgehoben“, sagte der in Dornbirn geborene Wanner bescheiden. Er hat eine österreichische Mutter und einen deutschen Vater. Dementsprechend wäre er für beide Nationalteamauswahlen spielberechtigt.

Im ÖFB stehen Paul Wanner alle Türen offen

Im österreichischen Nationalteam stehen die Türen für ihn offen. Im November 2022 trainierte er schon einmal mit der Mannschaft von Teamchef Ralf Rangnick. Vor und nach diesem ÖFB-Lehrgang war Wanner aber ausschließlich in deutschen Nachwuchsauswahlen aktiv. Jüngsten Medienberichten zufolge hofft er, in Zukunft für die DFB-Elf aufzulaufen. Offiziell deklariert hat er sich aber nicht.

„Er will sich erst als Bundesliga-Spieler etablieren. Wenn er sich für uns entschieden hätte, hätte er für den Rest seiner Karriere für Österreich spielen müssen, deshalb habe ich absolut verstanden, dass er abwarten möchte“, sagte Rangnick bei der Kadernominierung für die Nations League zuletzt.

In Heidenheim findet man Paul Wanner „richtig gut“

In Heidenheim ist man bemüht, den Hype um Wanner nicht zu schnell zu groß werden zu lassen. Natürlich mache es der Neuzugang bisher „richtig gut“, sagte Trainer Frank Schmidt nach dem furiosen 4:0 (2:0) gegen den FC Augsburg, zu dem Wanner am Sonntag erneut ein Tor und eine Vorlage beisteuerte.

Man sei „megahappy“ mit den Leistungen des Offensivmannes. „Aber“, so Schmidt, „ich bitte da um Verständnis. Es ist mir zu viel Paul Wanner.“ Da hilft es nur wenig, dass auch die Mitspieler von Wanner angetan sind. Er nenne Wanner schon „Paulinho“, verriet Mitspieler Leo Scienza.

Souverän verwandelte Wanner am Sonntag mit seinem starken Linken den Elfmeter zum 1:0 (9.). „Ich habe mir vorgenommen, dass ich schießen will, wenn es Elfmeter gibt“, sagte er danach. Mit 18 Jahren und 253 Tagen ist er nun der jüngste Elfmetertorschütze in der Geschichte der deutschen Bundesliga.

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