Wenige Tage nach entsprechenden Medienberichten machte Thomas Müller seine Entscheidung, die DFB-Karriere zu beenden, am Montag in den sozialen Netzwerken öffentlich. „Nach 131 Länderspielen und 45 Toren sage ich dem Bundesadler heute Servus“, sagte Müller in dem Video. Bereits nach dem Viertelfinal-Aus bei der Heim-EM hatte der 34-jährige Weltmeister von 2014 ein Gespräch mit Teamchef Julian Nagelsmann angekündigt.
„Hier in Pähl auf diesem Sportplatz hat alles begonnen. Meine riesige Begeisterung für den Fußball. Als ich vor über 14 Jahren mein erstes Länderspiel in der deutschen Nationalmannschaft absolvieren durfte, hätte ich mir all das nicht erträumen lassen, großartige Siege und bittere Niederlagen“, sagte Müller in seinem Video: „Manchmal am Boden zerstört um dann wieder aufzustehen. Im Wettkampf gegen die besten Spieler der Welt, an der Seite von fantastischen Mitspielern, mit denen ich unendlich viele unvergessliche Momente erlebt habe.“
Müller spielte seit seinem Debüt im März 2010 bei einem WM-Test gegen Argentinien (0:1) in seiner Münchner Heimat 131 Mal für Deutschland. Häufiger kamen für die DFB-Elf nur Rekordhalter Lothar Matthäus (150) und Miroslav Klose (137) zum Einsatz. Der Fan-Liebling werde seinen bis 2025 laufenden Vertrag beim FC Bayern München aber erfüllen, berichtete die „Bild“ zuletzt weiter.
„Es hat mich immer sehr stolz gemacht, für mein Land aufzulaufen. Wir haben gemeinsam gefeiert und manchmal auch gemeinsam eine Träne verdrückt“, sagte Müller. Er bedankte sich bei „allen Fans und allen Teammitgliedern der Nationalmannschaft.“ Künftig werde er dem DFB-Team ebenfalls als Fan von der Tribüne aus die Daumen drücken, so Müller.
Vor seinem Debüt hielt ihn Diego Maradona als Gästecoach für einen Ballbuben. Wenige Monate später schickte Müller Argentinien und Maradona im WM-Viertelfinale in Kapstadt beim 4:0 mit einem Tor nach Hause. Mit fünf Treffern wurde der damals 20-Jährige Torschützenkönig in Südafrika. Vier Jahre später war Müller bei der WM wieder fünfmal erfolgreich - sein großer Beitrag zum Triumph in Brasilien.
Kurios: Bei Europameisterschaften blieb Müller ein Torerfolg verwehrt. 2012, 2016, 2021 und 2024 war er bei Kontinentalmeisterschaften dabei. Beim Heim-Turnier spielte der Münchner keine tragende Rolle mehr und kam nur zweimal als Joker zum Einsatz.