Der VfL Bochum hat vor allem dank Kevin Stöger den Verbleib in der deutschen Fußball-Bundesliga geschafft. Der 30-jährige Oberösterreicher wollte sich am Montagabend aber nicht als alleinigen Nichtabstiegsheld bezeichnen. „Heute sind wir alle Helden, da braucht man keinen raus loben. Respekt an jeden einzelnen Spieler, das Trainerteam, unsere verrückten Fans. Ich habe immer gesagt der Verein gehört in die 1. Liga und wir haben es geschafft“, sagte Stöger im Sky-Interview.

Nach einer 0:3-Heimniederlage gegen Fortuna Düsseldorf war die Ausgangslage sehr schlecht. Die Bochumer erzwangen mit einem 3:0 im Relegations-Rückspiel vor 51.500 Zuschauern eine Verlängerung, die torlos blieb und ein Elfmeterschießen nötig machte. Dort setzte sich der Oberhaus-Club mit 6:5 durch. Stöger verwertete einen Elfmeter, nachdem er zuvor schon im Spiel nach einem selbst herausgeholten Hand-Strafstoß zum 3:0 (70.) vom Punkt getroffen hatte. Zuvor hatte er bei beiden Toren von Philipp Hofmann per Kopf (18., 66.) mit Maßflanken für den Assist gesorgt.

„Es überwiegt klar die Erleichterung. Keiner hat mehr an uns geglaubt, außer der interne Kreis. Es ist extrem geil, die Geschichte, die wir geschrieben haben, und umso schöner wenn man dann drinnen bleibt“, verlautete der Matchwinner. Er krönte eine herausragende Saison, in der er es zuvor ohne Relegation in 32 Partien auf sieben Tore und neun Vorlagen gebracht hatte. Für eine EM-Teilnahme dürfte es trotzdem zu wenig sein, ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick hat den Mittelfeldmann für die am 14. Juni in Deutschland startende Endrunde nur „Auf Abruf“ nominiert.

Traurig über Nicht-Nominierung

„Ich glaube, dass ich diese Saison wirklich ordentlich gespielt habe, ich habe sehr gute Werte gehabt nicht nur in Deutschland, sondern international. Ich bin natürlich traurig, dass ich nicht dabei bin, wäre sehr gerne dabei gewesen, es wäre mein Traum gewesen, ich kann es aber nicht ändern und hoffe halt, dass ich das nächste Mal dann dabei bin“, meinte Stöger.

Nicht mehr zu sehen sein dürfte Stöger kommendes Jahr im Bochum-Dress. Sein Vertrag läuft aus, Interesse von mehreren Seiten ist klarerweise vorhanden. „Ich will heute nicht viel dazu sagen, sondern einfach noch einmal feiern mit der Mannschaft, den Fans, der Familie. Dann wird es in den nächsten Tagen eine Entscheidung geben, was ich in der Zukunft machen werde“, sagte Stöger.