"Das war ganz offensichtlich ein Versagen", sagte Didier Lallement bei einer Anhörung im Innenausschuss des französischen Senats. Menschen seien angegriffen und das Bild Frankreichs erschüttert worden. Man habe aber verhindert, dass es Schwerverletzte und Tote gibt.

Lallement sagte, dass eine große Menschenmasse um das Stadium herum gewesen sei. Um die Menschen zurückzudrängen, sei schließlich auch Tränengas eingesetzt worden, da die Menschen den Aufforderungen der Beamten nicht nachgekommen seien. "Mir ist bewusst, dass auch Menschen mit guter Absicht vom Gas getroffen wurden", sagte Lallement. "Das tut mir im Namen der Polizeipräfektur total leid, aber ich sage es noch einmal: Es gab leider kein anderes Mittel." Tränengas sei abgesehen von direkten körperlichen Angriffen die einzige Möglichkeit der Polizei, Menschenmassen zum Rückzug zu bewegen.

Kamerabilder wurden automatisch gelöscht

Unterdessen wurde bei der Anhörung im Senat bekannt, dass die Aufnahmen der Videoüberwachung am Stade de France inzwischen gelöscht worden sind und für eine Rekonstruktion der Abläufe nicht mehr zur Verfügung stehen. Nach sieben Tagen seien die Kamerabilder automatisch gelöscht worden, da die Justiz sie nicht zur Auswertung angefordert habe, sagte ein Verantwortlicher des Fußballverbandes, wie der Sender "France Info" berichtete.

Die Polizei in Paris registrierte rund um das Finale Ende Mai mehr als 100 Festnahmen und 230 Verletzte. Die Europäische Fußball-Union UEFA erklärte das Chaos beim Einlass durch das hohe Aufkommen von Fans ohne gültige Tickets und gab einen unabhängigen Untersuchungsbericht in Auftrag. Die Anstoßzeit wurde um mehr als eine halbe Stunde verschoben. Fan-Vertreter kritisieren eine einseitige Darstellung der UEFA.

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