Die Salzburger rannten, kämpften, spielten. Sie stemmten sich mit allem, was sie hatten, gegen diese Niederlage – doch es reichte nicht. Österreichs Serienmeister musste sich am vierten Spieltag der Champions League beim VfL Wolfsburg mit 1:2 (1:1) geschlagen geben – es war die erste Niederlage der Salzburger im 22. Pflichtspiel der Saison, die erste Niederlage unter Trainer Matthias Jaissle.

Eine Niederlage, die schmerzt, auch wenn sie in der Tabelle der Gruppe G nicht wehtut. Salzburg bleibt Tabellenführer, einzig der Punktepolster auf die Konkurrenz ist geschrumpft, der erste Aufstieg ins Achtelfinale muss noch warten. Und selbst wenn es ein schwacher Trost ist: Salzburg beeindruckte mit seinem Kampfgeist, der Einstellung, dem Aufbäumen, der Mentalität. Auch wenn das alles eben diese eine, erste Niederlage unter Jaissle und die erste Niederlage nach 28 Spielen und seit 21. April dieses Jahres nicht verhinderte. Aber der Reihe nach. Um ein Haar begann auch die Partie in der deutschen Autostadt so wie in Salzburg; mit einer schnellen Führung für Österreichs Mannschaft des Jahres. Doch Karim Adeyemi schoss schon nach etwas mehr als 60 Sekunden aus neun Metern am Tor vorbei.

Die kalte Dusche kam prompt, denn das schnelle Tor schossen die Wolfsburger, Deutschlands Jungnationalspieler Ridle Baku schob nach mustergültiger Vorarbeit von Yannick Gerhardt zur Führung ein. Salzburg? Ließ sich auch vom ersten Rückstand in der Meisterliga in dieser Saison nicht aus der Ruhe bringen; und Maxi Wöber schon gar nicht. Denn der wuchtete nach einer halben Stunde einen Freistoß aus 23 Metern über die Mauer in die Maschen. Sein erstes Freistoßtor für die Salzburger, auch dank Mithilfe von Koen Casteels. Der Schlagabtausch war neu eröffnet, Salzburg „funktionierte“ wie immer; bis auf Kleinigkeiten. Der letzte Pass, die letzte Konsequenz, die Genauigkeit im Abschluss war an diesem Abend nicht bei 100 Prozent – das wurde bestraft.

Florian Kohfeldt: "Haben die Gruppe wieder aufgemacht"

Ein Ballverlust von Luka Sucic nach einer Stunde ermöglichte den Wolfsburgern genau das Umschaltspiel, das an sich die Stärke der Salzburger ist – mit Folgen: Lukas Nmecha knallte den Ball aus spitzem Winkel unter die Latte (60.).

Die Salzburger? Hatten ihre Chancen, doch an diesem Abend trafen weder Adeyemi, noch der wiedergenesene und eingewechselte Sesko – zwar versuchten es die Österreicher, doch das Wolfsburger Abwehrbollwerk hielt diesmal. „Das Spiel war nicht so schlecht“, sagte Adeyemi selbst, „nur die Chancenauswertung nicht, bei denen ging jeder Schuss rein.“

Und Rasmus Kristensen meinte seufzend: „Wir hatten einen schlechten Start, aber super gekämpft, Chancen kreiert. Das ist die beste Liga der Welt, da kannst du schon mal verlieren.“ Wie wichtig der Sieg für Wolfsburg war, stellte Neo-Coach Florian Kohfeldt klar: „Wir haben die Gruppe so wieder aufgemacht!“