Beim VfL Wolfsburg hat nach dem 1:1-Remis gegen Sevilla in der Champions League Frust und Ärger regiert. Allen voran Trainer Mark van Bommel war über den fragwürdigen Elferpfiff vor dem Ausgleich der Spanier im Finish der Partie sauer. "Jeder hier im Saal, im Stadion und vor dem Fernseher ist sich einig, dass das kein Elfmeter ist", meinte der Niederländer. Auf die Wolfsburger warten in der "Königsklasse" nun zwei Duelle mit Salzburg.
Die strittige Szene spielte sich in der 84. Minute ab. Wolfsburgs Josuha Guilavogui schoss den Ball im Strafraum aus der Gefahrenzone und traf anschließend aus der Schussbewegung heraus noch das Schienbein des Sevilla-Profis Erik Lamela. Schiedsrichter Georgi Kabakow aus Bulgarien ließ zunächst weiterspielen, bis sein Videoassistent aus den Niederlanden eingriff. Guilavogui musste mit Gelb-Rot vom Feld, Ivan Rakitic verwertete vom Elferpunkt.
Die entscheidende Frage zu dieser Szene stellte nach dem Spiel der Spieler, der die Wolfsburger in der 48. Minute in Führung gebracht hatte: "Wo soll er denn danach mit seinem Bein hin?", meinte der Schweizer Renato Steffen. "Er kann es ja nicht wegzaubern."
Das Bittere für den VfL ist: Statt mit vier Punkten den vermeintlich stärksten Gegner dieser Gruppe G auf Abstand zu halten, steht der deutsche Bundesligist jetzt mit zwei Zählern nur auf Platz drei. Sevilla ist mit zwei Zählern Zweiter, Salzburg hat als Leader vier zu Buche stehen. Am 20. Oktober geht es für den Club des derzeit verletzten Xaver Schlager in Salzburg weiter, am 2. November erfolgt in Wolfsburg das Rückspiel gegen Österreichs Serienmeister.
Van Bommel sah die Ausgangslage nach zwei Runden offen, trauerte aber dem Sieg naturgemäß nach: "In dieser Gruppe ist alles sehr eng. So wird es wohl bis zum sechsten Spieltag bleiben. Das bedeutet: Jeder Punkt ist sehr teuer. Vier Punkte nach zwei Spielen ist in dieser Gruppe etwas völlig anderes als zwei Punkte nach zwei Spielen."