Natürlich tat es nach dem Abpfiff weh, dass man sich an der Anfield Road geschlagen geben musste, doch konnten die Salzburger nach dem 3:4 gegen Liverpool in der Champions League erhobenen Hauptes die Heimreise antreten. Vor allem die Art, wie man nach dem 0:3-Rückstand weiterkämpfte, sogar noch das 3:3 schaffte und sich schlussendlich nur knapp den Kürzeren zog, war mehr als beeindruckend.

"Wir hatten zu Beginn zu viel Respekt vor dem Gegner, haben nicht viele Fouls gemacht, von der Intensität war es zu wenig. Zur Pause hatten wir ein großes Gespräch. Wir können stolz sein auf die Leistung in der zweiten Halbzeit. Da haben wir gesehen, dass wir mit der vielleicht besten Mannschaft der Welt an der Anfield Road mitspielen können", analysierte Salzburg-Coach Jesse Marsch und sagte weiter: "Es war ein cooler Fußballabend, der lange in Erinnerung bleiben wird."

Sein Gegenüber, Welttrainer 2019 Jürgen Klopp, zollte den Salzburger auf alle Fälle jede Menge Respekt: "Wir waren in der ersten Hälfte überragend. Aber dann haben wir zu hektisch gespielt, Salzburg hat das System umgestellt. Sie sind im Konter sehr stark, haben jede kleine Situation genutzt und noch zwei schöne Tore geschossen. Das war eine wichtige Lektion, die wir heute bekommen haben. Wir haben einen Schlag ins Gesicht bekommen, aber wir konnten das im Spiel noch regeln", zeigte sich der Deutsche erleichtert. Nachsatz: "Wir wissen, wo wir ansetzen müssen, daher bin ich sehr zufrieden. Es ist eine enge Gruppe, da ist alles drinnen." 

In der Gruppe E ist Salzburg hinter Neapel (0:0 gegen Genk) punktegleich mit Liverpool Tabellenzweiter. Am 23. Oktober empfangen die Mozartstädter die Italiener vor eigenem Publikum.

Weitere Reaktionen

Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund war erfreut: "Den Charakter eines Trainers sieht man auf dem Platz. Wir sind furchtlos, mutig, haben richtig viel Energie, und es macht Spaß, zuzuschauen."

Andreas Ulmer sagte auf Sky: "Es wird immer in Erinnerung bleiben. Es war eine sehr, sehr starke Leistung von uns, vor allem in der zweiten Halbzeit. Wie wir zurückgekommen sind und gespielt haben war schon sehr beeindruckend. Schade, dass wir bei 3:3 nicht nachlegen konnten."

Cican Stankovic sagte: "Die Fans sind hier der Wahnsinn. Als ich in der zweiten Halbzeit zu ihren Fans gelaufen bin, haben sie mir applaudiert. Das habe ich in Österreich noch nicht erlebt. Unglaublich. Zweite Halbzeit haben wir uns dann vorgenommen einfach das zu spielen, was wir können. Und deswegen können wir auf diese Leistung stolz sein. Aber bitter ist, dass wir da nichts geholt haben."

Andy Robertson ärgerte sich etwas: "Salzburg ist ein gutes Team, aber wir können mit den letzten 60 Minuten unseres Spiels nicht zufrieden sein. Wir haben ihnen erlaubt, zurückzukommen, das machen wir zu Hause normalerweise nicht."