Das Champions-League-Debüt von RB Leipzig ist akut gefährdet gewesen. Das geht aus einem nun veröffentlichten Bericht der Europäischen Fußball-Union UEFA hervor. Der UEFA-Chefermittler Jose Cunha Rodrigues aus Portugal empfahl im Mai zunächst, den Bundesligisten nicht gemeinsam mit Red Bull Salzburg starten zu lassen.

Rodrigues warnte demnach vor allem vor Problemen mit Artikel 5 des Wettbewerbsreglements, der sich mit Integrität des Wettbewerbs beschäftigt. Demnach dürfen zwei Vereine nicht maßgeblich von "einer Person/Unternehmen" abhängig sein. Die Regeln fordern eine strikte Trennung auf allen Ebenen aller an der Champions League teilnehmenden Vereine. Rodrigues sah es aber als erwiesen an, dass es einen direkten Einfluss der Red Bull GmbH auf beide Vereine sowie eine enge Verbindung zwischen Red Bull Salzburg und RB Leipzig gibt.

Überzeugungsarbeit

Nach der negativen Empfehlung eröffnete die Finanzkontrollkammer der UEFA Ende Mai ein Verfahren, in dem sich beide Clubs äußern durften. Dabei hätten Leipzig und Salzburg eingeräumt, dass ein Einfluss von Red Bull bei beiden Clubs nicht zu leugnen sei. Aber er sei keineswegs bei beiden Vereinen "entscheidend". Beide Clubs nahmen Veränderungen in ihren Strukturen vor, die die UEFA überzeugten. Der Verband gelangte dann zur Auffassung, "dass keine natürliche oder juristische Person mehr entscheidenden Einfluss auf mehr als einen an einem UEFA-Clubwettbewerb teilnehmenden Verein hat".

Leipzig ist als Meisterschafts-Zweiter direkt für die Champions League qualifiziert. Salzburg steht nach dem 3:0-Hinspielsieg bei Maltas Champion FC Hibernians vor dem Einzug in die dritte Qualifikationsrunde zur Königsklasse.