Englands Vizemeister Arsenal benötigt um 20.45 Uhr gegen Bayern München schon ein Fußball-Wunder, um nicht zum siebenten Mal in Serie im Achtelfinale der Champions League auszuscheiden. Die Bayern reisten mit einem 5:1-Vorsprung aus dem Hinspiel nach London. Die Münchner können es sich leisten, mit den Briten "suchs Balli" zu spielen, da es in der Geschichte der Königsklasse noch nie einem Team gelang, einen 1:5-Rückstand aufzuholen. Ganz so locker wie die Bayern-Fans, sehen die Kicker ihre Aufgabe nicht.
"Wir haben einen großen Vorteil. Aber Arsenal ist gefährlich, deswegen müssen wir Vollgas geben, um zu gewinnen", sagte Javi Martinez, der zuletzt in Köln mit ÖFB-Star David Alaba die Innenverteidigung gebildet hatte. In London dürfte der Österreicher aller Voraussicht nach wieder als Linksverteidiger aufgeboten werden. Fünfmal in Serie haben die Bayern zumindest das Semifinale der Champions League erreicht. Nach ihrem jüngsten Erfolgslauf träumen die Münchner bereits vom ersten Titel seit dem Triple von 2013. Arsenal soll nur der nächste Schritt sein. "Die Tür ist auf, aber wir müssen jetzt noch seriös und respektvoll durchgehen", erklärte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. "Wir machen keinen Betriebsausflug."
Medien-Boykott bei Neapel
Größer als bei Arsenal sind die Hoffnungen des SSC Napoli. Den Italienern würde zu Hause ein 2:0-Sieg reichen, um Titelverteidiger Real Madrid zu
eliminieren. Die Offensivpower dazu hat die torgefährlichste
Mannschaft der Serie A (62 Treffer in 27 Ligaspielen) mit dem
Belgier Dries Mertens, Regisseur Marek Hamsik, Hinspiel-Torschütze
Lorenzo Insigne oder Ex-Real-Mann Jose Callejon allemal.
Für Napoli gilt es allerdings ebenso, Nebenschauplätze abseits
des Rasens auszublenden. Nach dem 1:3 im Hinspiel in Madrid hatte
Club-Präsident Aurelio De Laurentiis öffentlich das Team kritisiert
und ihm einen Medien-Boykott auferlegt. Seither haben Trainer
Maurizio Sarri und die Spieler keine Interviews gegeben.