Die ungewohnte Joker-Rolle von Portugals Superstar Cristiano Ronaldo hat zum Auftakt der Nations League für Diskussionen gesorgt. Der 37-Jährige war beim 1:1 im Topspiel zwischen Spanien und Portugal am Donnerstag in Sevilla in der 62. Minute eingewechselt worden, wodurch der Ausnahmekicker im Land des Fußball-Europameisters von 2016 wieder das bestimmende Gesprächsthema war.
Die Sportzeitung "A Bola" startete nach dem Schlusspfiff eine Umfrage und wollte wissen, ob es richtig gewesen sei, dass Ronaldo zunächst nur auf der Bank gesessen ist. Am Freitag stand eine deutliche Mehrheit hinter der Entscheidung von Trainer Fernando Santos. Dieser verteidigte seinen Schachzug, er sei überzeugt gewesen, dass Ronaldo von der Bank aus einen größeren Einfluss auf die Partie nehmen konnte.
"Eine technische und taktische Option"
"Cristiano Ronaldo? Sie fragen oft, warum er in der Startelf steht. Das ist die Millionen-Dollar-Frage", sagte Santos. "Es hatte nichts mit der Qualität von Cristiano zu tun, das steht nicht einmal zur Diskussion." Es sei vielmehr "eine technische und taktische Option" für dieses Spiel gewesen, ergänzte der Coach: "Es schien die beste Lösung für uns zu sein. Für die Art und Weise, wie wir spielen und das Spiel angehen wollten."
Ronaldo, der für Manchester United insgesamt 24 Saisontore erzielt hat, kam beim Stand von 0:1 auf den Rasen, nachdem Alvaro Morata (25.) die Spanier in Führung gebracht hatte. Großen Einfluss auf das Spiel nahm der Torjäger aber nicht mehr. In der Schlussphase gelang Braga-Stürmer Ricardo Horta (82.) der Ausgleich.
Ehrgeiz wurde geweckt
Ronaldo stellte im Anschluss das Team in den Vordergrund. "Die Nations League ist ein Bewerb, der immer mit der Nationalmannschaft in Verbindung stehen wird, die als erste diese Trophäe gewonnen hat", schrieb Ronaldo auf Instagram. Portugal hat die erste Ausgabe 2019 gewonnen, Frankreich im vergangenen Jahr. "Unser Start in diese Ausgabe, mit einem wichtigen Unentschieden in Spanien, hat unseren Ehrgeiz wieder geweckt", erklärte Ronaldo.
Auf sportlicher Ebene lieferte unterdessen Erling Haaland wieder eine Show ab. "Serbien drückte und hatte große Chancen. Aber Norwegen hat Erling Braut Haaland", schrieb die norwegische Zeitung "Aftenposten" nach dem 1:0 der Norweger in Serbien über den neuen Stürmer von Manchester City. Der 21-Jährige hatte in Serbien den einzigen Treffer des Spiels erzielt. "Wir sind völlig abhängig von ihm", sagte Mittelfeldspieler Stefan Strandberg.