Die Ausschreitungen bei den Relegationsduellen zwischen Wolfsburg und Braunschweig bzw. 1860 München und Jahn Regensburg haben Peter Neururer dazu bewogen, mit den Ultras abzurechnen. Und dabei ist der ehemalige Trainer nicht zimperlich. "Es hilft kein Schönreden mehr. Diese Ultras sind der Tod unseres Fußballs. Sie nehmen sich selbst zu wichtig und wollen die Kontrolle über die Vereine haben", schreibt der 62-Jährige in der Bild. "Es sind nicht einige Wenige, die im Stadion randalieren. Damit verniedlichen wir das Problem nur. Diese Ultra-Gruppierungen müssen verschwinden. Denn das sind Kriminelle und keine Fans."
Auch die Vereine nimmt Neururer in die Pflicht: "Einige Vereine haben mittlerweile Angst vor den eigenen Ultras. Dabei kennen fast alle ihre Pappenheimer und könnten sie namentlich der Polizei melden. Aber aus Bammel, dass diese Chaoten noch schlimmere Sachen unternehmen und dann vielleicht bei drohender Stadion-Aussperrung in Innenstädten oder auf den Anfahrtswegen Zivilisten attackieren, nehmen die Geldstrafen billigend in Kauf."
Neururer: "Sie lieben ihren Verein nicht"
Mit Bildung habe dieses Problem laut Neururer aber nichts zu tun. "Je dümmer der Mensch, desto mehr neigt er zur Gewalt. Und das hat nichts mit Bildung zu tun. Denn auch Anwälte und Ärzte mischen sich ja unter die pöbelnde Masse, weil sie einen speziellen Kick suchen. Das sind kranke, dumme Menschen. Und noch eines: Sie lieben ihren Verein nicht - sondern nur sich selbst und die Sucht nach Macht."
Gomez: "Benehmen uns wie Affen"
Bereits Mario Gomez hat nach dem Sieg von Wolfsburg in Braunschweig und den Ausschreitungen gesagt: "Ich kann mit dem Hass nichts anfangen. "Vor ein paar Tagen haben wir uns wieder in den Armen gelegen und geheult, weil in Manchester schon wieder was Tragisches passiert ist und drei Tage später benehmen wir uns selber wie die Affen."