129 Menschen kamen bei den Terroranschlägen in Paris in der Nacht von Freitag auf Samstag ums Leben. Geht es nach einem Bericht des Wall Street Journals, hätte die Katastrophe ohne das Eingreifen des Ordnerdienstes rund um das Länderspiel zwischen Frankreich und Deutschland noch höher ausfallen können.

Terrorist hatte gültiges Ticket

Um 21.17 Uhr war während des Länderspiels die erste Detonation zu hören. Noch wussten die 80.000 Zuschauer nicht, wie sie den gewaltigen Knall einordnen sollten. Entscheidend ist, was sich in den Minuten vor der ersten Explosion zugetragen hat. 15 Minuten nach Spielbeginn soll einer der Terroristen mit einem gültigen Ticket bei der routinemäßigen Kontrolle aufgetaucht sein.

Nachdem man bei dem Mann die mit Sprengstoff präparierte Weste entdeckte und sich ihm entgegenstellte, riss sich dieser von den Kontrollen los und sprengte sich unweit des Stadionzugangs in die Luft. Wenige Minuten später folgte eine zweite und dritte Detonation. Das Ziel der Terroristen war es offenbar, in das Innere des Stadions zu gelangen. Der Bericht des Wall Street Journals beruft sich dabei auf den beteiligten Ordner Zouhier, sowie Polizeikreise. 

"Das ist kein Feuerwerkskörper"

Zouhier, als Ordner am Spielertunnel positioniert, dachte zunächst - wohl wie viele Stadionbesucher - an eine für Fußballspiele nicht unübliche Böller-Explosion. "Als ich aber sah, wie Präsident Hollande evakuiert wurde, war mir klar: Das ist kein Feuerwerkskörper."

Offenbar ist es den Ordnern der für Spiele in Paris eingesetzten Firma MCS zu verdanken, dass es zu keiner Detonation im inneren des Stadions kam. Laut dem Präsidenten der Firma wurden einige Ordner bei den Attacken verletzt.