20. Oktober 2010: Die FIFA-Exekutivmitglieder Reynald Temarii (Tahiti) und Amos Adamu (Nigeria) werden wegen Korruptionsverdachts suspendiert. Sie sollen bereit gewesen sein, ihre Stimmen bei der WM-Vergabe 2018 und 2022 zu verkaufen.

18. November 2010: Sechs FIFA-Funktionäre werden mit Strafen belegt. „Alle Zweifel sind ausgeräumt“, sagt FIFA-Chef Blatter.

29. November 2010: Neue Bestechungsvorwürfe gegen drei weitere Exekutivmitglieder werden bekannt: Ricardo Teixeira (Brasilien), Nicolas Leoz (Paraguay) und Issa Hayatou (Kamerun).

2. Dezember 2010: Die FIFA vergibt die Weltmeisterschaften 2018 und 2022 an Russland bzw. Katar.

6. Dezember 2010: FIFA-Vizepräsident Julio Grondona (Argentinien) soll etwa 59 Millionen Euro aus Katar erhalten haben.

10. Mai 2011: Der frühere englische Verbandschef David Triesman beschuldigt Teixeira, Leoz, Vizepräsident Jack Warner (Trinidad und Tobago) und Worawi Mukudi (Thailand), unlautere Forderungen vor den WM-Vergaben gestellt zu haben.

20. Juni 2011: Warner tritt von all seinen Ämtern im Fußball zurück.

21. Oktober 2011: Nach heftigen Korruptionsvorwürfen setzt die FIFA auf die Hilfe externer Experten und gründet diverse Arbeitsgruppen.

17. Juli 2012: Der frühere US-Staatsanwalt Michael Garcia wird zum Vorsitzenden der FIFA-Ethikkommission ernannt, der deutsche Richter Hans-Joachim Eckert steht der rechtsprechenden Kammer vor.

22. November 2013: Blatter unterstellt Deutschland und Frankreich, bei der WM-Vergabe an Katar wegen wirtschaftlicher Interessen politischen Druck auf FIFA-Entscheidungsträger ausgeübt zu haben.

1. Juni 2014: Laut „Sunday Times“ soll der katarische Ex-Funktionär Mohammed bin Hammam fünf Millionen Dollar an Offizielle gezahlt haben, um sich deren Unterstützung für Katars Bewerbung zu sichern.

5. September 2014: Garcia legt seinen Untersuchungsbericht bei der FIFA vor und spricht sich für eine Veröffentlichung aus.

17. Oktober 2014: Der Bericht wird nach einer Entscheidung der FIFA nicht komplett veröffentlicht.

13. November 2014: Eckert legt einen weiteren Bericht vor, in dem Russland und Katar keine gravierenden Verstöße bei den Bewerbungen nachgewiesen werden. Garcia legt Einspruch ein.

16. Dezember 2014: Die FIFA weist Garcias Einspruch als „unzulässig“ zurück. Dieser erklärt daraufhin seinen Rücktritt.

27. Mai 2015: Kurz vor Blatters geplanter Wiederwahl nimmt die Schweizer Polizei mehrere hochrangige Funktionäre fest. Dazu gehören die FIFA-Vizepräsidenten Jeffrey Webb und Eugenio Figueredo sowie Ex-Vize Warner. Die USA ermitteln gegen 14 ehemalige Spitzenfunktionäre und Geschäftsleute.

29. Mai 2015: Blatter sieht einen Zusammenhang zwischen den Festnahmen und dem Wahlkongress. Er wird wiedergewählt.

2. Juni 2015: Laut „New York Times“ hält die US-Justiz FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke für denjenigen, der 2008 von einem FIFA- auf ein US-Konto eine Zehn-Millionen-Dollar-Überweisung angewiesen hat. Blatter kündigt seinen Rücktritt an.

2. Juli 2015: Die US-Behörden ersuchen die Schweiz um die Auslieferung von sieben im Mai festgenommenen Funktionären.

19. Juli 2015: Nach seiner Auslieferung plädiert Webb vor einem New Yorker Gericht auf nicht schuldig. Der suspendierte Chef des Fußballverbandes für Nord- und Zentralamerika sowie der Karibik (CONCAF) war enger Vertrauter Blatters.

14. September 2015: US-Justizministerin Loretta Lynch sagt auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Schweizer Bundesanwalt Michael Lauber in Zürich: „Ich erwarte eine nächste Runde von Festnahmen. Es kann sein, dass wir weitere Verdachtsmomente feststellen.“

17. September 2015: Generalsekretär Valcke, Blatters engster Vertrauter, wird vom Weltverband „mit sofortiger Wirkung bis auf Weiteres von all seinen Aufgaben entbunden“. Nach in Medien erhobenen Vorwürfen der persönlichen Bereicherung leitet der Weltverband eine „formelle Untersuchung durch die FIFA-Ethikkommission“ ein.

25. September 2015: Die Bundesanwaltschaft in der Schweiz eröffnet in der Affäre ein Strafverfahren gegen FIFA-Chef Blatter.

2. Oktober 2015: Die Sponsoren Coca-Cola, McDonald’s, VISA und Anheuer-Busch fordern im Gegensatz zu Adidas den sofortigen Rücktritt von Blatter. Der lässt über seine Anwälte erklären: Er bleibe im Amt.

7. Oktober 2015: Die Untersuchungskammer der FIFA-Ethikkommission fordert nach Angaben des Beraters von Blatter eine 90-tägige Freistellung des Präsidenten. Ein Entscheid der rechtssprechenden Kammer stehe allerdings noch aus, sagte Klaus J. Stöhlker.

8. Oktober 2015: Die FIFA-Ethikkommission sperrt Weltverbandspräsident Joseph Blatter und UEFA-Chef Michel Platini vorläufig für jeweils 90 Tage. Zudem wurde FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke ebenfalls suspendiert, teilte die Ethikkammer am Donnerstag mit.