Belgien startet in die neue Auflage der Fußball-Nations-League heute (20.45 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Israel. Doch so richtig kann davon nicht die Rede sein, wird die Partie der Gruppe A2 doch im ungarischen Debrecen ausgetragen. Bereits im Juni hielt es die Stadtregierung von Belgiens Hauptstadt Brüssel aufgrund von Sicherheitsbedenken „für unmöglich“, das Spiel im König-Baudouin-Stadion zu veranstalten. „Aus einer sorgfältigen und in die Tiefe gehenden Analyse müssen wir schließen, dass die Ankündigung eines solchen Spiels in unserer Hauptstadt in diesen besonders problematischen Zeiten zweifellos zu großen Demonstrationen und Gegendemonstrationen führen würde, welche die Sicherheit von Zuschauern, Spielern, Bewohnern Brüssels und unseren Polizeikräften gefährden würden“, hieß es damals.

Weil sich in weiterer Folge auch keine andere belgische Stadt fand, das Spiel auszutragen – darunter etwa Lüttich, Antwerpen und Brügge – wird die Partie nun im Nagyerdei Stadion in Debrecen hinter verschlossenen Türen angepfiffen. „Ein Heimspiel sollte zu Hause, in unserem eigenen Land ausgetragen werden“, sagte Piet Vandendriessche, Geschäftsführer des Belgischen Fußballverbands RBFA. „Deshalb sind wir enttäuscht, dass keine Stadt Gastgeber für die Roten Teufel sein kann. Wir beginnen die Nations League mit einer traurigen Nachricht, aber wir wollen uns sportlich von Anfang an von unserer besten Seite zeigen. Und bei den Spielen gegen Frankreich und Italien zählen wir auf unsere zahlreichen Fans im König-Baudouin-Stadion.“

Der Krieg in Gaza hat auch in Belgien zu Demonstrationen geführt, wo Pro-Palästina-Aktivisten Proteste und Sit-ins in Universitäten veranstaltet haben. Dies führte dazu, dass einige belgische Universitäten teilweise oder ganz die Verbindungen zu israelischen Institutionen abgebrochen haben. Israel muss seine Heimspiele seit Beginn des Krieges ebenfalls im Ausland austragen. In der Nations League werden die Begegnungen gegen Belgien, Frankreich und Italien jeweils in Ungarns Hauptstadt Budapest ausgetragen.