Wegen des Vorwurfs einer Vergewaltigung im Hotel der albanischen Fußball-Nationalmannschaft während der EM ermittelt die Dortmunder Staatsanwaltschaft gegen einen Mitarbeiter des albanischen Teams. Er soll nach bisherigem Stand der Ermittlungen während der Gruppenphase des Turniers eine Mitarbeiterin im Sportzentrum Kaiserau in Kamen sexuell missbraucht haben, wie eine Sprecherin der Ermittlungsbehörde auf Anfrage mitteilt.

Nach Darstellung der jungen Frau gegenüber den Ermittlern soll er sie am Arm gepackt, in die Spülküche gezogen und gegen ihren Willen sexuelle Handlungen an ihr vorgenommen haben. Der albanische Fußballverband antwortete bisher nicht auf eine schriftliche Anfrage der Deutschen Presse-Agentur für eine Stellungnahme.

Der Beschuldigte sei nicht mehr vernommen worden, weil er früher als geplant nach Albanien zurückgereist sei, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Tat soll sich den Angaben zufolge am Tag vor dem letzten Gruppenspiel der Albaner gegen Spanien ereignet haben. Es sei weiterhin unklar, inwieweit dem Beschuldigten klar gewesen sei, dass er gegen den Willen der Frau handelte, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. „Wir können aktuell keinen dringenden Tatverdacht bejahen.“ Dieser sei allerdings notwendige Voraussetzung für einen Haftbefehl oder eine Anklage. Die Ermittlungen dauerten an.