Als Lohn für den Gruppensieg haben Österreichs Fußball-Nationalspieler von Teamchef Ralf Rangnick einen freien Tag erhalten. Für Donnerstag wurden sowohl das Training als auch alle Medientermine gestrichen, gab der ÖFB am Mittwochnachmittag bekannt. Die Spieler müssen erst am Abend wieder im Teamquartier in Berlin einrücken. Schon beim Spielersatztraining am Tag nach dem 3:2-Überraschungscoup gegen die Niederlande standen zu Mittag nur zehn Kaderspieler auf dem Platz.

Patrick Wimmer freute sich auf einen Tag des Abschaltens. „Jeder Spieler ist extrem froh, dass er unser Teamchef ist“, sagte der Wolfsburg-Legionär über Rangnick. Jeder wisse auf dem Feld genau, was er zu tun habe. „Auf dem Platz sind wir eine verschworene Einheit und tun das, was der Trainer will. Abseits vom Platz gibt er uns die Freiheiten, die wir Spieler brauchen.“ Konkrete Pläne für den freien Tag gab es noch nicht.

Bereits am Dienstagabend war das Teamhotel für Freunde und Familien der Spieler geöffnet worden. „Der Abend war extrem schön“, sagte Youngster Leopold Querfeld. „Es ist jetzt nicht zu sehr ausgefallen, es war eher ein gemütlicher Abend.“ Die große Party nach dem fixierten Gruppensieg gab es bereits im Bus vom Berliner Olympiastadion zum Hotel – nachzuverfolgen auf den Social-Media-Kanälen des ÖFB bzw. hier:

Beim Training am Mittwoch ging es gemächlicher zu. Neben den Ersatztorhütern Heinz Lindner und Niklas Hedl absolvierten acht Feldspieler ihre Übungen. Gernot Trauner war nicht darunter. Beim Innenverteidiger könnte es nach seiner vergangene Woche beim 3:1 gegen Polen erlittenen Muskelverletzung im Oberschenkel mit einem Achtelfinal-Einsatz knapp werden. Prognose wollte der 32-Jährige von Feyenoord Rotterdam nach dem Spiel gegen die Niederländer keine abgeben.

Erste Kandidaten für das ÖFB-Abwehrzentrum scheinen zum Auftakt der K.o.-Phase damit Kevin Danso und Philipp Lienhart zu sein. Querfeld dürfte in der Hackordnung noch hinter Maximilian Wöber kommen. Zur Verfügung stehen würde der 20-Jährige trotz einer tiefen Fleischwunde über dem linken Knie, die er sich bei seinem EM-Debüt gegen „Oranje“ zugezogen hatte. „Ich habe ein kleines Souvenir mitgenommen“, sagte Querfeld. Die nach dem Spiel genähte Wunde sei am Mittwoch bereits versorgt und therapeutisch behandelt worden, damit sie schnellstmöglich verheile. „Das sollte mich nicht allzu sehr am Trainingsbetrieb hindern.“

Rangnick selbst kam sehr entspannt und mit etwas Verspätung auf den Trainingsplatz im Stadion auf dem Wurfplatz. Die größere Attraktion an diesem Tag war im Berliner Olympiapark der Trainingsauftakt des deutschen Zweitligisten Hertha BSC. Deutlich mehr als 100 Zaungäste verfolgten die erste öffentliche Einheit unter Neo-Trainer Cristian Fiel, den die Berliner vom Ligarivalen Nürnberg verpflichtet haben.