Beim Scouting – vor allem dann, wenn es darum geht, junge Talente zu entdecken, von denen noch nicht jeder Schritt auf dem Fußballfeld von Trackern erfasst wird – ist noch immer das Auge des Trainers und das subjektive Gefühl des Experten entscheidend. Sturm und GAK holen sich bei der Suche nach den nächsten Superstars in den jeweiligen Farben aber wissenschaftliche und objektive Unterstützung. Im skills.lab in Wundschuh, dem weltweit größten Fußballtrainingssimulator, können junge Fußballer mit Ambitionen ein für die Vereine erstelltes Trainingsprogramm absolvieren und mit den erzielten Daten bei Sturm bzw. dem GAK vorstellig werden. „Wir erreichen so eine Messbarkeit, eine Vergleichbarkeit“, sagt Roland Goriupp, Head of Sports des skills.lab-Teams. „Wir können die Leistungsfähigkeit messen und nicht nur die tatsächliche Performance auf dem Platz beurteilen“, sagt Goriupp. Großes Stichwort: „Talentprognose“.

All jene Talente, die den Durchschnittswert der aktuellen GAK-Mannschaft übertreffen, werden zu einem Sichtungstraining eingeladen, erklärt Martin Stranzl, Trainer der U16-Akademiemannschaft des GAK. „Die Daten sind aber immer nur so gut, wie der Trainer, der mit den Daten arbeitet“, erklärt der 56-fache ÖFB-Nationalspieler. Talente der Jahrgänge 2007 bis 2013 können über skills.lab beim GAK aufzeigen. „Subjektive Wahrnehmung wird ein zentrales Thema bleiben. Wir erhoffen uns so aber einerseits eine zeitliche Entlastung und vor allem viel Objektivität“, sagt GAK-Sportdirektor Dieter Elsneg.

Sturms Fokus liegt auf Tempo

Sturm beschränkt sich im Talentescouting über skills.lab auf den Vor-Akademie-Bereich, also die Jahrgänge 2010 bis 2013. Den „Spiel- und Wettkampfcharakter“ des skills.lab lobt Sturms Akademie-Geschäftsführer Dietmar Pegam. „Der Spieler bekommt nach jeder Aktion sofort ein Feedback, mit dem er arbeiten kann – ganz ohne ständiges Coaching des Trainers“, sagt er. Das Scouting im skills.lab ist für Thomas Raffl, bei Sturm verantwortlich für die U8 bis zur U14, vor allem im Hinblick auf die Basistechniken wie Ballan- und -mitnahme sowie Passspiel und Torschuss praktisch. „Und dann sieht man, wie gut das mit hoher Geschwindigkeit funktioniert.“ Dabei liegt Sturms Fokus auf Tempo, jener des GAK auf der Ballbehandlung.