Das Spiel hat sich wahrlich gelohnt, denn es sorgte für eine mentale Offensive im österreichischen Frauen-Fußballteam. Der 1:0-Auswärtserfolg über Belgien im letzten Test vor der Europameisterschaft brachte auch einen Erkenntnisgewinn. Die ÖFB-Auswahl befindet sich mit Blickrichtung auf die am 6. Juli in Old Trafford zu Manchester gegen Gastgeber England startende Euro in einem klaren Aufwärtstrend. Das lässt für den Auftakt in Old Trafford gegen EM-Gastgeber England hoffen.

Teamchefin Irene Fuhrmann wirkte irgendwie gelöst nach dem verdienten Sieg, der auch höher hätte ausfallen können. Das war auch der einzige Punkt, den die Cheftrainerin mit einer kritischen Anmerkung versah, nämlich die mangelnde Chancenauswertung. Aber das Fazit fiel hoch positiv aus. „Es war ein sehr guter Test auf hohem Niveau, ich muss dem Team ein Kompliment aussprechen. Wir haben noch nie gegen Belgien das Geschehen in so vielen Spielphasen kontrolliert und auch mit dem Ball dominiert“, zeigte sich Fuhrmann vor allem mit der spielerischen Darbietung ihrer Schützlinge mehr als nur einverstanden.

Aber auch die übrigen Komponenten stimmen Fuhrmann zuversichtlich. „Sie waren viel präsenter in den Zweikämpfen und haben es im Defensivverbund mit dem Ball sehr reif heruntergespielt“, meinte die Nationaltrainerin und lobte auch die jungen Spielerinnen. „Das war schon sehr konkret.“

Ein Gradmesser

Belgien war im Gegensatz zu Montenegro, das einige Tage zuvor 4:0 geschlagen worden war, ein echter Gradmesser. Die Gastgeberinnen sind ebenfalls bei der Euro mit dabei und in der FIFA-Weltrangliste als 19. um zwei Plätze besser klassiert als Österreich. Doch das Gäste-Team übernahm von Beginn an die Initiative und kontrollierte das Geschehen. Die auch durch erfolgreiches Pressing herausgearbeitete Dominanz schlug sich vorerst allerdings nicht im Ergebnis nieder, weil die Gelegenheiten nicht genützt wurden.

Das schien sich unmittelbar nach Wiederbeginn fortzusetzen, als Barbara Dunst nach Idealvorlage von Laura Feiersinger alleine vor dem gegnerischen Tor auftauchte, das Ziel allerdings verfehlte (46.). Eine schöne Kombination brachte dann in Minute 65 die verdiente Führung durch die erst kurz zuvor eingewechselte Maria Plattner, die den Ball im Kreuzeck versenkte. In der Schlussphase gab es noch einige heikle Situationen zu überstehen, die Abwehr gab sich aber keine Blöße. Mut macht zudem, dass Belgien eben erst Nordirland, EM-Gruppengegner von Österreich, mit 4:1 abgefertigt hatte.

Noch am Sonntag musste der 23-köpfige Euro-Kader der UEFA übermittelt werden, er wird der Öffentlichkeit am Montag mitgeteilt.