"Ich weiß, dass Heinrich Sickl FPÖ-Politiker war, was in Österreich ja nichts Schlimmes ist. Ich habe aber von der Identitären Bewegung nichts gewusst und auch nicht, was das bedeutet", sagte Martin Hinteregger. Politik interessiere ihn zu wenig, so der österreichische Fußball-Internationale gegenüber dem "Standard" (Montag-Ausgabe).
Hinteregger war in Erklärungsnot geraten, nachdem seine Geschäftsbeziehung zu Sickl medial thematisiert worden war. Der wie der Fußball-Profi aus Sirnitz (Kärnten) stammende steirische Lokalpolitiker wird der extremen Rechten zugeordnet. Bis voriges Jahr saß Sickl für die FPÖ im Grazer Gemeinderat. Er hat unter anderem Räumlichkeiten an die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestufte Identitäre Bewegung vermietet und soll diese als Ordnungsdienst unterstützt haben.
"Die deutsche Presse kann da schon sehr hart sein. In Österreich war es eh nicht tragisch. In Deutschland bringen viele die FPÖ und AfD auf eine Ebene, die AfD ist aber zehnmal schlimmer", meinte Hinteregger über die mediale Berichterstattung. Sickl ("Er hat Sirnitz vor 30 Jahren verlassen, da war ich noch nicht einmal auf der Welt") sei erst vor ein paar Monaten nach Sirnitz zurückgekommen und habe dann mit ihm Kontakt aufgenommen. Es ging darum, zusätzlich zum Hinti-Cup ein Musikfest zu veranstalten. Dieses wurde am Ende abgesagt.
Hinteregger distanzierte sich im "Standard" noch einmal ausdrücklich von jeglichem rechten Gedankengut. "Wenn ich nur ein bisschen anders denken würde, hätte ich mir nie diesen Status und dieses Leben in Frankfurt aufbauen können", sagte er mit Bezug auf die Fanszene von Eintracht Frankfurt. Sickl habe er als "positiven, netten Menschen" kennengelernt. "Wenn ihr ihn kennenlernen würdet, würdet ihr das Gleiche sagen. Nachdem ich die Geschichte kenne, ist die Wahrnehmung und Sicht natürlich eine andere."