Es sei ein Zeichen von Respekt für die erbrachten Leistungen in den vergangenen eineinhalb, zwei Jahren, wenn man seine Lafnitzer als Favoriten für die Regionalliga, in der acht der 16 Teams aus der Steiermark kommen, bezeichnet, erklärt Ferdinand Feldhofer. Der Trainer der Oststeirer nimmt die Favoritenrolle an, schränkt sie aber ein wenig ein. Wenn alles passt, sei man ein heißer Meisterkandidat. "Heuer spielen sicher zehn Klubs um den Aufstieg mit, aber viele stapeln tief", sagt er. "Das Ziel ist der Aufstieg in die Erste Liga, und wenn die Reformen so bleiben, ist das aktuell auch möglich. Aber da ändert sich jeden Monat etwas." Auf der Favoritenliste des ehemaligen Sturm-Spielers stehen mit Gleisdorf, Allerheiligen und Deutschlandsberg Steirer ganz oben.

Ein Bild, das die abgelaufene Saison widerspiegelt. Aber: "Alle Teams fangen bei null an und wir werden versuchen, bestmöglich in die Saison zu starten. Wir haben aber nicht wie andere zehn neue Spieler verpflichtet." Los geht es für die Oststeirer am Samstag beim Ex-Klub des Trainers, den Amateuren von Sturm Graz unter Neo-Trainer Joachim Standfest.

Gleisdorf zurückhaltend

Gleisdorf hat nach dem dritten Platz im Vorjahr vier Neue geholt. Für das Trainerteam Andreas Moriggl und Markus Münich ist ein Mittelfeldplatz das erklärte Ziel. "Im Optimalfall ein Platz im ÖFB-Cup", sagt Moriggl. Favoriten auf den Aufstieg aus Gleisdorfer Sicht sind Lafnitz und Austria Klagenfurt. "Danach sind alle auf einem Niveau." Nachsatz: "Wir wissen, dass sich das nach Tiefstapeln anhört, und fühlen uns geehrt, von der Konkurrenz stark eingeschätzt zu werden."

Kalsdorf und der DSC beispielsweise sehen Lafnitz und Gleisdorf vorne, selbst liebäugelt man mit einem Platz im ÖFB-Cup. Kalsdorf geht unter Trainer Michael Zisser mit zehn neuen Spielern im Kader in die Saison. Dem DSC fehlen laut Coach Jerko Grubisic "die finanziellen Möglichkeiten", um im Konzert der Favoriten eine tragende Rolle zu spielen.

Titelfavorit Allerheilgen?

Allerheiligen gilt als große Unbekannte mit guten Chancen und einige sehen die Südsteirer nach der Transferzeit sogar als Geheimfavorit. Trainer Igor Kekely ist aber zurückhaltend: „Es sind nur zwei Spieler geblieben und wir haben eine komplett neue Mannschaft. Viele Spieler sind noch nicht voll integriert, die Leistungen schwanken. In einem Monat wissen wir mehr.“

Die Amateure von Sturm gehen ganz ohne Zielsetzung in die Saison – zumindest, was die Tabellenplatzierung betrifft. "Uns geht es um die Entwicklung von Spielern", sagt Trainer Joachim Standfest. Der ehemalige Bundesliga-Profi sieht Lafnitz und Gleisdorf an der Tabellenspitze. "Allerheiligen hat sich sehr gut verstärkt. Nach der Cuprunde muss man auch Bad Gleichenberg und Austria Klagenfurt auf der Rechnung haben."

Weiz hat Trainer Bruno Friesenbichler auf der Bank, und der denkt nicht an den Titel – daran ändert auch der 2:1-Sieg im Cup über Lafnitz nichts. Acht Abgänge stehen einem Einkauf und Spielern aus der Oberliga-Mannschaft gegenüber. "Wir werden um den Klassenerhalt kämpfen müssen. Wenn Ausfälle kommen, wird es schwierig. Die jungen Spieler haben Qualität, aber keine Routine."

Neuling und Spaßverderber aus Kärnten

Bad Gleichenberg will sich im Neuland "Regionalliga" erst einen Überblick verschaffen und die erste Standortbestimmung gibt es am Samstag für den Aufsteiger mit dem Duell gegen die LASK Juniors. Der Klub vertraut dem eingespielten Kern der Mannschaft, hat nur punktuell nachgerüstet. Trainer Georg Kaufmann: "Wir wollen vorerst einmal von Spiel zu Spiel schauen und haben keine großen Ziele ausgegeben."

Austria Klagenfurt könnte zum großen Zerstörer der steirischen Titelträume werden. Die Klagenfurter haben ordentlich eingekauft und mit dem 2:1 gegen Bundesligist St. Pölten im ÖFB-Cup ein kräftiges Lebenszeichen abgegeben.