Vor allem für den Franzosen Platini, dessen Anwälte den Gang vor den CAS ankündigten, ist das Scheitern des Einspruchs ein weiterer Rückschlag. Der 60-Jährige hofft noch immer auf eine Kandidatur für die Präsidenten-Wahl der FIFA am 26. Februar. "Diese Entscheidung ist keine Überraschung", erklärten Platinis Anwälte.

Blatter zeigte sich "enttäuscht" über die Bestätigung seiner Sperre. Der FIFAPräsident würde weiter darum kämpfen, "seinen Namen reinzuwaschen" und hoffe auch weiterhin auf eine "faire Anhörung vor einem neutralen Organ", heißt es in einer Erklärung des Schweizers.

Am 7. Oktober hatte die Ethikkommission des Verbandes den Schweizer Blatter und den Franzosen Platini als Präsidenten des europäischen Fußball-Verbandes für 90 Tage bis 5. Jänner gesperrt. Während dieser Zeit sind beide von allen Fußball-Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene ausgeschlossen.

Die Schweizer Bundesanwaltschaft hatte zwei Wochen vor dem Spruch der Ethikkommission ein Strafverfahren gegen den 79-jährigen Blatter unter anderem wegen des Verdachts der "ungetreuen Geschäftsbesorgung" eingeleitet. Platini war damals von den Schweizer Behörden wegen einer von Blatter erhaltenen Zahlung in Höhe von zwei Millionen Schweizer Franken (1,85 Mio. Euro) als Auskunftsperson gehört worden.

Platini hat die Vorwürfe bisher zurückgewiesen und das Geld als Lohn für seine Beratertätigkeit für die FIFA bezeichnet. Allerdings war ihm die Summe erst neun Jahre nach Ende seiner Arbeit für die FIFA 2011 überwiesen worden. Ein erster Einspruch bei der Ethikkommission war nach Angaben seiner Anwälte von Ende Oktober bereits abgewiesen worden.

Für Platini wird es eng, doch noch die Nachfolge von Blatter an der Spitze des Weltfußball-Verbandes anzutreten. Bis zum Bewerbungsschluss am 26. Oktober durfte er seine Kandidatur nicht einreichen. Insgesamt ließ das Ad-hoc-Wahlkomitee in der vergangenen Woche nur fünf Anwärter für die Kür Ende Februar zu. Der Jordanier Prinz Ali bin al-Hussein, UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino, der Franzose Jerome Champagne, der asiatische Verbandschef Scheich bin Ibrahim Al Chalifa aus Bahrain und Tokyo Sexwale aus Südafrika dürfen zur der Wahl antreten.

Platini will sich trotz der weiter gültigen Sperre unverändert als Blatter-Nachfolger der Wahl zum FIFA-Präsidenten stellen, auch wenn er derzeit kein offizieller Kandidat ist. "Michel Platini ist überzeugt, dass der CAS seine Rechte wieder herstellen wird. Bis dahin bleibt er ein gelassener und entschlossener Kandidat für die FIFA-Präsidentschaft", hieß es in einem Statement.

"Die Entscheidung war keine Überraschung. Das wurde von Michel Platini und seinen Anwälten so erwartet. Es bestätigt, dass die FIFA eine einseitige, unfaire und voreingenommene Untersuchung gegen Michel Platini führt, die mehrfach sein Recht verletzt hat, sich selbst zu verteidigen", hieß es weiter.