"Wir haben es als erstes Team geschafft, sie richtig zu fordern und zu besiegen. Sie wollen daher jetzt sicher zeigen, dass sie besser sind als wir", rechnete Arsenals deutscher Abwehrspieler Per Mertesacker mit einem hoch motivierten Gegner. Mehr auf dem Spiel steht aber für Arsenal, das am Wochenende mit einem 3:0 bei Swansea den fünften Ligaerfolg hintereinander feierte.

Während die Münchner trotz der ersten Saison-Pflichtspielniederlage die Tabelle mit sechs Zählern nach wie vor anführen, drohen die Londoner bei einer Niederlage eventuell schon sechs Zähler hinter die beiden Aufstiegsplätze zurückzufallen. Der Zweite Olympiakos Piräus hat auch schon sechs Punkte gesammelt hat und geht als Favorit ins Heimspiel gegen Dinamo Zagreb, das wie Arsenal erst bei drei Punkten hält. "Wir haben unsere Ausgangsposition im letzten Spiel verbessert, aber wir müssen jetzt auch in München punkten", weiß Mertesacker.

Nicht zur Verfügung stehen die Stützen Theo Walcott, Alex Oxlade-Chamberlain, Danny Welbeck und Jack Wilshere. Deshalb ruhen die Hoffnungen vor allem in Olivier Giroud, der in seinen jüngsten sechs Spielen sechsmal getroffen hat, und Mesut Özil, der es in zehn Ligapartien auf neun Assists gebracht hat. "Dass wir einen Punkt mitnehmen, würde ich sofort unterschreiben", wäre Arsenal-Trainer Arsene Wenger mit einem Remis zufrieden. Nur verteidigen werde seine Truppe, die in München zuletzt zweimal nicht verlor, aber nicht. "Das wäre über 90 Minuten schwierig. Wir müssen den Druck der Münchner abbauen, wann immer es geht und selbst versuchen Tore zu erzielen", gab Wenger die Marschroute vor.

Die Münchner kassierten zuletzt nach der Champions League auch in der Liga einen kleinen Kratzer. Am Freitag gingen ÖFB-Star David Alaba und Co. trotz klarer Überlegenheit beim Auswärts-0:0 gegen Eintracht Frankfurt erstmals nicht als Sieger vom Platz. Am Selbstvertrauen hat das aber nicht genagt. "Wir werden Arsenal am Mittwoch das wahre Bayern zeigen. Dieses Mal werden wir unsere Chancen nützen und die drei Punkte holen", gab sich Mittelfeldspieler Arturo Vidal siegessicher. Arjen Robben könnte zu seinem ersten Champions-League-Saisoneinsatz kommen.

Mit Chelsea steht ein weiterer Londoner Club unter Zugzwang. Die "Blues" (4) sind in der Gruppe G Dritter und können nur mit einem Sieg gegen Kiew (5) an den zweitplatzierten Ukrainern vorbeiziehen. Einen vollen Erfolg braucht auch Coach Jose Mourinho dringend, der nach fünf Niederlagen in den jüngsten sieben Pflichtspielen eine erschreckende Bilanz aufzuweisen hat. In der Liga ist der Titelverteidiger nach elf Spielen nur 15., am Samstag gab es zu Hause gegen Liverpool ein 1:3.

Die Fans und die Spieler stehen aber noch immer hinter "The Special One". "Uns fehlen die Tore und Siege, aber man kann sehen, dass wir für den Trainer spielen. Wenn jemand die Wende schaffen kann, dann ist es definitiv er", sagte der nigerianische Mittelfeldspieler John Obi Mikel. Die Londoner hoffen auf mehr Glück als im "Hinspiel" vor zwei Wochen. Da hatten beim 0:0 auch zwei Aluminiumtreffer einen Sieg verhindert.

Dynamo wäre mit einem ähnlichen Resultat sicher zufrieden. Dafür wartet auf ÖFB-Verteidiger Aleksandar Dragovic und Co. Schwerstarbeit. Die Generalprobe glückte dank einem 2:0-Ligasieg gegen Metalist Charkiw. Gruppe-G-Leader FC Porto (7) kann im Auswärtsspiel beim punkt- und torlosen Schlusslicht Maccabi Tel Aviv schon einen großen Schritt in Richtung Aufstieg machen.

In der Gruppe E will der FC Barcelona (7) seine Vormachtstellung mit einem Heimerfolg gegen BATE Borisow (3) untermauern. Im Parallelspiel benötigt Gastgeber AS Roma (2) gegen Bayer Leverkusen (4) dringend den ersten Sieg. Vor zwei Wochen war das erste Duell mit einem packenden 4:4 zu Ende gegangen. In der Gruppe H können mit Zenit St. Petersburg (9/bei Lyon/1) und Valencia (6/bei Gent/1) schon beide voranliegenden Teams aus eigener Kraft das Achtelfinalticket lösen.