Glasner hatte in einem Kamingespräch in der Vorwoche über einen angeblichen Bestechungsversuch in der Saison 2007/08 berichtet. Er sei damals als Kapitän der Rieder von einem Mitspieler angesprochen worden, jedem Profi der SV seien bei einer absichtlichen Niederlage "von sehr hoher Stelle" 50.000 Euro in Aussicht gestellt worden. Laut Glasners Aussage sei kein Rieder auf das Angebot eingestiegen, die betreffende Partie endete dann 0:0.

Gegenüber der APA bestätigte Ebner, dass der nunmehrige Coach der Innviertler einvernommen wird. "Wir werden dann abchecken, ob konkrete Ermittlungen gegen bestimmte Personen oder Kreise eingeleitet werden", sagte der Staatsanwalt. Dies werde zeitnah passieren. Dabei gehe es auch darum, inwiefern mögliche Wettmanipulationen in der Causa eine Rolle spielen. Glasner hatte eine Verwicklung der sogenannten Wettmafia bestritten. "Was unter Wahrheitspflicht gegenüber der Staatsanwaltschaft gesagt wird, ist dann vielleicht etwas anderes", meinte Ebner.

Rieds Clubanwalt Peter Vogl kündigte an, dass alle Beteiligten im Verein mit den Behörden kooperieren und alle Informationen weitergeben würden. In der betreffenden Saison erreichte Ried fünfmal ein 0:0. In der 10. Runde daheim gegen Wacker Innsbruck, in der 19. Runde daheim gegen Sturm Graz, in der 23. Runde bei Wacker Innsbruck, in der 30. Runde daheim gegen Mattersburg und in der 35. Runde auswärts gegen Austria Kärnten. Vor der vorletzten Runde im April 2008 lagen die Klagenfurter drei Punkte vor Schlusslicht Innsbruck.

Die Bundesliga teilte in der Causa am vergangenen Freitag mit, dass sich Glasner "korrekt verhalten und alle zum damaligen Zeitpunkt rechtlich gebotenen Informationsverpflichtungen eingehalten" habe. Die Liga wies darauf hin, dass eine Meldeverpflichtung bei einem Manipulationsversuch gemäß §115a der ÖFB-Rechtspflegeordnung erst mit 1. Juli 2013 in Kraft getreten ist. Zum damaligen Zeitpunkt wären andere Bestimmungen vorgelegen.