Fünf Zähler trennen den FC Gratkorn von den Abstiegsrängen. Innsbruck auswärts und Magna zuhause werden in den kommenden zwei Runden keine Punkte abgeben wollen. Zwei schwere Gegner, in einer Phase der Erste-Liga-Meisterschaft, in der sich die Steirer eigentlich schon gern ein bisschen zurücklehnen würden. Die Kleine Zeitung DIGITAL unterhielt sich mit Martin Ehrenreich und Rafael Dorn.

Der Meister-Traum. “Der Verein befindet sich im Niemandsland der Ersten Liga“, so Dorn, der klarstellte, dass der FC Gratkorn “mit den unteren Rängen nichts zu tun haben will“. Das sah letzte Saison ganz anders aus. Denn 2007/2008 wurden die Gratkorner hinter dem KSV Superfund Vize-Meister. “Damals war die Vorgabe ein Top-Fünf-Platz. Intern legten wir uns die Latte allerdings höher und wollten den Titel“, erklärten Ehrenreich und Dorn.

Was hat sich geändert? “Die Kaderdichte ist heuer nicht mehr so groß. Die routinierten Spieler gehen uns aus. In der Ersten Liga ist dieses Jahr aber auch eine große Kluft. Um oben mithalten zu wollen, benötigt man Groß-Investoren. Allerdings muss ich dem Verein zugute halten, dass der FC Gratkorn von keinem Hauptsponsor, wie etwa der DSV Leoben, abhängig ist. Ich bin nun schon seit fünf Jahren beim Klub und habe immer mein Geld bekommen – finanzielle Probleme haben wir nicht“, sagte Dorn.

Blick zu anderen Vereinen. In dieser Saison ist nicht mehr als das Mittelfeld drinnen. Durch finanzielle Engpässe konzentrierten sich viele Vereine nur auf den Abstiegskampf. Nicht sehr reizvoll, besonders für Fans. “Früher waren Derbys gegen den DSV noch was. Jetzt hat die Region anscheinend kein Interesse mehr am Fußball.“ Wo führt der Weg hin? Perspektiven nach oben gibt es aber, weiß vor allem Martin Ehrenreich: “Manchmal muss man halt für sich selber spielen. Natürlich spielen die Verträge für die kommende Saison eine Rolle. Gerade in der jetzigen Meisterschaftsphase.“ Ehrenreich wird im Sommer bekanntlich Dominic Hassler zu Sturm Graz folgen. "Ich weiß, dass Martin sich durchsetzen kann“, bekräftige Dorn.

Kräfte sammeln. Hoffnung gibt die nächste Saison, wenn vielleicht ein Traditionsklub aus Wien wie die Vienna oder der GAK wieder neuen Flair in die Erste Liga bringen. Für den FC Gratkorn heißt es nun Motivation für einen versöhnlichen Saisonabschluss sammeln. Der Kader für die nächste Spielzeit hängt noch in der Luft. Vom DSV sollen Spieler im Gespräch sein. "Vielleicht können wir dann ja für eine Überraschung sorgen“, freut sich Dorn auf 2009/2010.