Nun also ist einer Teamchef, der allgemein als Sunnyboy dargestellt wird. Entspricht das dem tatsächlichen Wesen des Didi Constantini?
DIDI CONSTANTINI: Wenn ein Sunnyboy ein Typ ist, der permanent nur strahlt, dann entspricht's meinem Wesen nicht. Wenn ich mit Profis zu tun habe, die nicht wissen, wie sich ein Profi zu verhalten hat, dann ist's vorbei mit dem Strahlen. Ich bin auch sicher nicht everybody's darling.

Aber zumindest Liebling der Medien.
CONSTANTINI: Interviews gehören dazu, keine Frage. Also sperre ich mich auch nicht und gebe sie. Ohne mürrisch zu sein.

Wenn dann allerdings plötzlich frei erfundene Gagen publiziert werden, werden Sie auch dann noch nicht mürrisch?
CONSTANTINI: Es lässt sich eben nur schwer verhindern, dass irgendwer irgendwas schreibt, aber so einer wird's nicht sehr leicht mit mir haben. Da bin ich dann durchaus nachtragend. Aber im Prinzip darf's mich nicht aus der Ruhe bringen, schließlich hab' ich andere Sorgen.

Zum Beispiel?
CONSTANTINI: Die richtigen Spieler zu suchen und zu finden.

Und was bringt den Privatmann Constantini aus der Ruhe?
CONSTANTINI: Ich bin ein Mensch wie alle anderen auch. Mal gut drauf, mal weniger. Allergisch bin ich auf Blödheit, Blödheit kann mich in Rage versetzen. In jeder Lebenslage. Ungerechtigkeit detto. Auch wenn ich selbst nicht immer gerecht bin.

Was hat den Menschen Didi Constantini geprägt?
CONSTANTINI: Vor allem mein Vater, der leider nicht mehr auf der Welt ist. Der hat mich, glaub' ich, auf der Mittelauflage im Tivolistadion gezeugt, wo er Platzwart war. Und so war ich von kleinst auf im Sommer auf dem Fußballplatz und im Winter auf der Eisfläche und auf dem Fußballplatz.

Hat sich in jungen Jahren die Frage gestellt, ob Eishockey oder Fußball?
CONSTANTINI: Na klar. Immerhin hab ich's beim Eishockey bis ins Junioren-Nationalteam geschafft und damals bis zu zwölf Mal in der Woche trainiert. Fußball und Eishockey abwechselnd. Aber da Eishockey früher im Prinzip ein Fünf-Monate-Sport war, Fußball aber quasi ein ganzjähriger, hab' ich mich mit 18 für den Fußball entschieden.

Sie haben - ohne jetzt Gagen zu nennen - als Aktiver wie auch als Trainer sicherlich gutes Geld verdient. Wie haben Sie es angelegt?
CONSTANTINI: Nicht in Aktien, zum Glück. Sonst stünde ich jetzt vielleicht blöd da. Ich habe den Weg mit Immobilien gewählt. Und bin damit gut gefahren.