Wie viele Anrufe haben Sie denn nach der Fehlentscheidung im Cup-Spiel bekommen?
Plautz: Überraschenderweise keinen. Ein paar Mails, in denen sich die Fans austoben, sind aber schon gekommen. Schlimmer war das, als ich bei Austria gegen Kärnten einmal drei Tore der Kärntner, davon zwei zu Unrecht aberkannte. Da bekam ich massive Morddrohungen, auch meine Familie wurde da mit hineingezogen. Da fragt man sich dann schon, warum tue ich mir das an.

Wie konnte denn so ein Fehler wie jetzt im Cup passieren?
Plautz: Ich konnte die Szene von meiner Position aus nicht genau sehen. Außerdem muss ich in so einer Situation auch schauen, ob im Strafraum ein Foul passiert. Sonst heißt es ja wieder "Der blinde Hund hat einen Elfmeter nicht gegeben". Ich musste mich also voll und ganz auf meinen Assistenten Armin Eder verlassen. Und der hat schlicht und einfach gepennt. Das hat er mir auch gestanden. Schon in der Pause der Verlängerung befürchtete er, einen Fehler gemacht zu haben, was die Fernsehbilder dann bestätigt haben.

Dabei ist Eder, der auch schon in der Champions League im Einsatz war, kein Unerfahrener.
Plautz: Nein, ganz und gar nicht. Er war unkonzentriert und ist jetzt völlig geknickt. Aber so etwas passiert. Eder bekommt jetzt eine Nachdenkpause.

Hätte da ein Assistent auf der Torlinie geholfen?
Plautz: Nein, weil die Position ungünstig ist und alles so schnell geht. Da kommt das menschliche Auge oft nicht mit.