Herr Herzog, irgendwie ist's ein österreichisches Spieler- wie Trainerschicksal, so gut wie vor jedem Ländermatch Wiedergutmachung geloben zu müssen. Verliert man da nicht irgendwann die Glaubwürdigkeit?
ANDREAS HERZOG: Ganz einfach ist es wirklich nicht, immer wieder oder oft erklären zu müssen, dass eine Truppe nicht so schlecht ist, wie Ergebnisse erahnen lassen. Warum man immer wieder dran glaubt, dass es wieder besser wird. Grundfalsch wäre, wenn man nach Partien wie dem 2:4 gegen die Türken die Nerven wegschmeißen würde. Es stimmt schon, wir haben viel zerstört, aber gegen Schweden sollte, nein, muss es wieder einen Schritt vorwärts gehen. Dieses Versprechen müssen wir abgeben.

Und wenn es nicht eingehalten wird? Wieder einmal?
HERZOG: Dann wird man sich hinsetzen und Ursachenforschung betreiben.

Wieder einmal . . . Sie selbst haben ja gute Erinnerungen an die Schweden. In der WM-Quali für '98 haben Sie in beiden Spielen das Tor zum 1:0-Sieg erzielt. Wie stark sind die Schweden heute?
HERZOG: Immer noch ein Topteam in Europa. Von der Papierform her also Favorit.

Das Team spielt mit nur einem Stürmer, mit Mark Janko. Warum?
HERZOG: Auf dem Papier mit einem Stürmer. Aber die drei offensiven im Mittelfeld sind quasi die zusätzlichen Spitzen.

Hölzl rechts, zentral Ivanschitz und links mit Arnautovic der Durchstarter der vergangenen Wochen?
HERZOG: Eine Variante, die denkbar ist.

Wie beurteilen Sie die Situation im Hinblick auf das Qualifikationsspiel gegen Rumänien? Was ist noch drin in der Gruppe?
HERZOG: Wir wollen im Kampf um Platz drei mitmischen und unser großes Ziel ist Platz zwei. Der Traum vom Gruppensieg ist wohl vermessen. Den wird sich wohl Frankreich holen oder die Serben. Aber es zählt für uns allein schon deswegen jeder Punkt, weil wir bei der Auslosung für die EM-Quali in Topf drei sein wollen. Das würde die Sache ein klein wenig einfacher machen, wir hätten - von der Papierform her - nur zwei stärkere Gegner.