Darf man zum Aufstieg ins Achtelfinale der Champions League gratulieren oder sind Sie sauer, auch beim 1:0 gegen Famagusta nur Zuschauer gewesen zu sein? Zumindest 93 Minuten.
ANDREAS IVANSCHITZ: Ich freue mich sehr über Glückwünsche. Schließlich habe ich in anderen Partien während der Gruppenphase etwas dazu beigetragen, dass wir's geschafft haben. Noch dazu als Gruppensieger.

Aber befriedigend kann es doch nicht sein, mitunter sogar nur auf der Tribüne zu sitzen.
IVANSCHITZ: Stimmt, aber zugleich ist es Ansporn. Ich stecke sicher nicht den Kopf in den Sand und sage, dass ich weg will. Ich geb' Gas im Training und werde die Chancen bekommen.

Haben Sie mit Trainer Henk Ten Cate Ihre Situation besprochen?
IVANSCHITZ: Zuletzt, als ich nach dem Türkei-Länderspiel wieder nach Athen kam. Die Folge waren zwei Einsätze mit einem Tor und einem Assist. Dann hat er aber wieder zu rotieren begonnen.

Und Sie vermutlich innerlich . . .
IVANSCHITZ: Nein, weil das nichts bringen würde. Ich mache mich sicher nicht verrückt, weil ich weiß, was ich kann.

Ist der Trainer unumstritten?
IVANSCHITZ: Ich höre zur Zeit nichts Gegenteiliges.

Aber die Zielvorgabe lautet Meistertitel und der Rückstand auf Leader Olympiakos beträgt nach 13 Runden immerhin schon neun Punkte.
IVANSCHITZ: Stimmt, aber die sind aufzuholen. Es hat sich nichts an den Zielen geändert, wir wollen unbedingt Meister werden. Insofern sind in den letzten beiden Partien vor Weihnachten sechs Punkte im Grunde Pflicht.

Das Match gegen Famagusta stand wegen der Krawalle in Athen kurz vor der Absage. Wie erleben denn Sie die Lage in der Hauptstadt?
IVANSCHITZ: Nicht live. Soll heißen, mehr oder weniger auch nur via Fernsehen, Radio und Zeitungen. Ich wohne in einer Gegend, die von den Ausschreitungen nicht betroffen ist. Auch auf dem Weg zum Training krieg' ich nichts mit. Aber die Bilder sind schrecklich, es geht drunter und drüber und Ende ist momentan auch noch keines abzusehen. Vereinsintern ist das, was rund um uns passiert, stets Thema. Und es hat wirklich etwas Gespenstisches, in einer Stadt zu leben und zu wissen, dass man die Innenstadt meiden muss.

Haben Sie Angst?
IVANSCHITZ: Nein. Weil ich, wie gesagt, das Geschehen nur aus der Ferne mitbekomme. Aber auf ein paar Tage in Österreich rund um Weihnachten freu' ich mich sehr.