Herr Oberhauser, ORF-Boss Alexander Wrabetz denkt laut darüber nach, ab Herbst 2010 ohne Fußball-Bundesliga und ab 2011 auch ohne Formel 1 auskommen zu wollen. Oder zu müssen. Das sportbegeisterte Volk ist verstört...
Oberhauser: Ich auch.

Ist das also mehr als nur eine gefährliche Drohung?
Oberhauser: Es ist eine Tatsache, dass der ORF den Gürtel enger schnallen muss. Das mit dem Fußball und der Formel 1 sind Vorschläge des Intendanten, die in den kommenden Tagen und Wochen diskutiert werden. Aber wenn ich die Marie nicht hab', kann ich mir eben keinen Porsche kaufen. So gern ich auch würde.

Und wenn das Sparpaket dann geschnürt ist...
Oberhauser: ...muss es noch vom Stiftungsrat abgesegnet werden.

Glauben Sie persönlich dran, dass dieses Worst-Case-Szenario mit Formel 1 und Fußball eintreten kann?
Oberhauser: Ich kann das derzeit noch nicht beurteilen, aber so wie es aussieht, scheint es leider nicht völlig unmöglich.

Wann werden Sie es beurteilen können?
Oberhauser: In einer Woche werd' ich schon mehr wissen.

Könnte man nicht im Kleinen sparen? Beispielsweise bei den Co-Kommentatoren?
Oberhauser: Das sind doch nur Peanuts. Ich habe seinerzeit die Co-Kommentatoren mit dem Niki Lauda eingeführt und den Niki eines Tages leider nicht mehr halten können, weil RTL ganz andere Gehälter zahlt. Damit will ich sagen, dass all die Assingers und wie sie alle heißen wirklich nicht ins Gewicht fallen. Außerdem halte ich sie für kaum verzichtbar, weil es einfach etwas anderes ist, wenn auf der Streif einer auf die Nase fällt und das kommentiert einer, der genau weiß, wie es ist, auf der Streif auf die Nase zu fallen. Nein, die Co-Kommentatoren bleiben.