Die Weihnachtsferien stehen vor der Tür. Herr Kreuzer, sind sie nach zwei Monaten als Sportdirektor bei Sturm auch schon urlaubsreif?
OLIVER KREUZER: Nein, die Arbeit ist interessant und macht Spaß. Außerdem ist jetzt in der Winter-Übertrittszeit noch mehr zu tun.

Das klingt nach Transfers.
KREUZER: Wir wollen Dominic Hassler haben. Der Ball liegt bei Gratkorn. Und nach dem Karriereende von Pepi Schicklgruber werden wir einen Torwart holen. Es gibt fünf Kandidaten, eine Entscheidung fällt frühestens in zwei, drei Wochen.

Warum ist Hassler für Sturm so interessant?
KREUZER: Weil er universell einsetzbar ist. Unser Kader hat große Qualität, ist in der Breite aber sehr dünn. Da wäre eine Art Joker wichtig, schon im Winter.

Damit Sturm im Titelrennen konkurrenzfähig bleibt?
KREUZER (lacht): Richtig . . . Nein. Wir wollen bis zum Winter viele Punkte machen. Obwohl ich sagen muss: Wir haben das Zeug zum Titel, können aber auch Fünfter werden. Sperren, Verletzungen oder Schiri-Entscheidungen sind nicht berechenbar.

Der Titel im ÖFB-Cup ist in greifbarer Nähe.
KREUZER: Dieser Titel ist auch unser großes Ziel. Der Cup-Sieg ist für das internationale Geschäft mehr wert als ein zweiter oder dritter Platz in der Meisterschaft. Da spielt man einen Quali-Runde weniger.

Zurück zu den Transfers. Was passiert im Sommer?
KREUZER: Die Verträge von Stankovic, Shashiashvili, Lamotte, Kobras, Kaufmann und Kröpfl laufen aus. Stankovic hat ein faires Angebot vorliegen, bei Shashiashvili haben wir eine Option.

Wird's eine Top-Verpflichtung geben?
KREUZER: Für einen Hammer-Transfer ist es noch zu früh, mittelfristig ist nichts ausgeschlossen. Wir sehen uns aber als Ausbildungsverein, gehen den Weg der Jugend weiter. Die Mischung zwischen jung und alt muss allerdings passen.

Wie läuft eine Verpflichtung bei Ihnen überhaupt ab?
KREUZER: Bei mir gibt es keine Verpflichtung via DvD. Ich sehe mir den Spieler zwei-, dreimal live an und führe ein persönliches Gespräch. Ich will über den Menschen alles wissen.

Besteht der Spieler den Kreuzer-Test, wird er geholt?
KREUZER: Man braucht Menschenkenntnis. Ich habe dafür ein Gefühl entwickelt.

Wie sehr haben Sie sich in Graz schon eingelebt?
KREUZER: Ich identifiziere mich schnell mit einer Region. Hier in Graz ist es sehr angenehm. Die Stadt lädt ein zum Bleiben.