Herr Gregoritsch, wie kann man in einem Derby derart den Beton anrühren, dass der Fußball auf der Strecke bleibt?
WERNER GREGORITSCH: Beton hin, Beton her. Man muss realistisch bleiben. Uns wurde sogar empfohlen, zwei Torleute einzusetzen. Die Spieler glaubten schon selbst, dass vom Sechsertragerl bis zum Zehner-Schleiferl alles drin ist. 15.000 hatten sich die Servietten umgebunden und wollten einen Kantersieg sehen.

Daher die Angsthasen-Taktik.
GREGORITSCH: Noch einmal: bitte realistisch bleiben. Sturm hat in drei Spielen 15 Tore erzielt und wir sind sehr weit weg davon, auswärts das Spiel machen zu können. Wir haben offensiv das Potenzial nicht, deshalb mussten wir uns so verkaufen, dass wir nicht untergehen.

Aber man kann doch nicht ein Spiel auf ein 0:0 ausrichten?
GREGORITSCH: Man kann nur eine gewisse Zeit auf 0:0 spielen, nicht das ganze Match. Deshalb wäre es interessant gewesen, hätte Sencar den Elfmeter verwandelt.

Ist die Liga zu stark für euch?
GREGORITSCH: Es ist ein gewaltiger Unterschied zwischen der Ersten Liga und der Bundesliga. Die letzte Saison war ein Furiosum: 79 Tore, dann der Aufstieg. Aber von der Grundeinstellung her sind wir Lehrlinge geblieben. Die Spieler schauen sich die Stadien an und wundern sich, was es da alles gibt.

Dazu das Verletzungspech.
GREGORITSCH: Unglaubliches Pech. Jetzt fällt auch noch Schellander aus: Zwei Rippen gebrochen, dazu ein Hämatom auf der Lunge. Er ist auf Revers aus dem Spital, weil er helfen will. Das zeigt, wie gut die Einstellung der Spieler ist.

Und jetzt gibt's die direkten Duelle mit Mattersburg und Altach.
GREGORITSCH: Es sind Sechspunktespiele, aber die Entscheidungen fallen erst im Mai. Wenn wir dann Neunter sind, war die Saison erfolgreich.