In Johannesburg ist das Herannahen der Fußball-WM 2010 unübersehbar. Quer durch die 7,2-Millionen-Einwohner-Stadt wird gegraben für den "Gautrain". Die Zugverbindung vom Flughafen ins Stadtzentrum führt auch zum BCD, den heruntergekommenen Business Center District. "Hier sollte man nachts keinesfalls hingehen", warnt Caroline Feichtinger von der Österrreichischen Außenhandelsstelle vor brutalen Raubüberfällan auf offener Straße.

50 Tote. Der Blick vom Carlton Center gibt einen Eindruck von der gewaltigen Metropole. Allein Soweto, größte Township der schwarzen Bevölkerung, hat 4,5 Millionen Einwohner. Bei der Durchfahrt darf man hier sogar tagsüber keine Sekunde aus dem Auto steigen. Vor wenigen Monaten gab es bei Ausschreitungen der Einheimischen gegen Zuwanderer aus anderen afrikanischen Länder 50 Tote und hunderte Verletzte. Bei der WM 2010 wird Sicherheit ein riesiges Thema sein - vor allem beim Eröffnungs- und Endspiel im "Soccer City Stadion" direkt am Rande von Soweto.

Stadion-Baustelle. Auf der vom Staub der nahen Goldminen-Abraumhalden umwehten Baustelle hieven zwei riesige Kräne der Klagenfurter Firma Felbermeyer mächtige Stahlteile für die Zuschauerränge der Fußball-Arena, die 94.700 Leute fassen wird. "Für die Spiele und Verkehrswege wird die Sicherheit gegeben sein", glaubt Stefan Pistauer, der Außenhandelsdelegierte in Johannesburg. "Da machen wir uns keine Sorgen, abgesehen von Problemen mit der Kleinkriminalitaet, wenn das Handy oder die Brieftasche geklaut werden." Viel sicherer sieht die Situation in

Neue Infrastruktur. Kapstadt aus, wo im noblen Vorort Greenpoint ein neues Stadion für 68.000 Besucher gebaut wird. Hier kommen die Villen in der Metrople am Fuß des Tafelberges ohne Elektrozäune auf den Gartenmauern aus. Im Urlauberparadies vom Kap der Guten Hoffnungen bis zu den Weingärten um Stellenbosch und Franshoek fällt gerade der Frühsommer ein. "Der Gewinner der WM wird die Infrastruktur sein," sagt David, ein Brite, der sich vor wenigen Jahren im eleganten Somerset West niedergelassen hat und seine in harten Pfund ausbezahlte Pension geniesst. Selbst im unsicheren Jonhannesburg ist aber Portficio Bento, gebürtiger Protugiese aus Mozambique und begeisterter Fußballfan, überzeugt: "Vor unserer Bevölkerung wird man sich kaum mehr füchten müssen, als vor britischen Hooligans."