Herr Hickersberger, Hand aufs Herz: Würden Sie an diesem Samstag gerne auf der österreichischen Trainerbank sitzen?
Josef Hickersberger: Hätte ich das wollen, hätte ich mich für die WM-Qualifikation entscheiden müssen. Ich habe mich anders entschieden und bin im Grunde sehr froh darüber.

So ganz glaube ich Ihnen das aber nicht. Vielmehr unterstelle ich Ihnen, dass Sie dieses eine Match, dieses ganz spezielle, sehr wohl reizen würde.
Hickersberger: Okay, in Ordnung, das Match auf den Färöer hätte tatsächlich seinen Reiz.

Kann dieses 0:1 aus dem Jahre 1990, das Sie den Job kostete, je wieder gut gemacht werden?
Hickersberger: Es ginge, wäre ich an diesem Samstag für einen Tag Teamchef, nicht um Wiedergutmachung. Ich würde trotz allem für immer und ewig der "Färöer-Pepi" bleiben. Aber natürlich wäre es von der Dramaturgie her eine gute G'schicht, wenn ich dort noch einmal auftauchen würde.

Was hat Sie, retrospektiv betrachtet, denn damals am meisten geärgert? Außer dem Ergebnis.
Hickersberger: Die Art und Weise der Spieler, wie sie sich im Vorfeld ausschließlich mit der Höhe des Sieges beschäftigt haben. Nicht nur intern, auch öffentlich.

Wie geht's denn diesmal aus?
Hickersberger: Es wird knapp.

Soll heißen?
Hickersberger: Soll heißen, dass es, wenn nicht ein schnelles Tor gelingt, mühsam wird.

Was erwartet das Team?
Hickersberger: Ein Acht-Mann-Abwehrriegel, aufgebaut rund um den Starfraum wie bei einem Handballspiel. Da wird's sicher sehr schwierig, in der Mitte durchzukommen. Angriff über die Flügel sind sicher gefragt, aber das wird Karel Brückner auch wissen und die Mannschaft dementsprechend sicher gut und richtig einstellen.

Wie gefällt Ihnen das Team denn unter Ihrem Nachfolger?
Hickersberger: Ich denke, dass es weiter auf einem guten Weg ist.

Ein Diplomat wie eh und je . . . Wie geht's denn mit Ihnen weiter?
Hickersberger: Interessiert das denn irgendwen?

Natürlich!
Hickersberger: Ich bin weiter in der Warteschleife. Konkret ist nichts, lose Kontakte gibt es, und wenn etwas fix ist, dann wird es bekannt gegeben.

Und wo sitzen Sie am Samstag um 17 Uhr vor dem Fernseher?
Hickersberger: Sie werden lachen, aber ich habe mich breitschlagen lassen, mir das Match in einem Lokal namens "Goleador" gegenüber vom Hannapi-Stadion anzuschauen und dort vor dem Spiel und in der Halbzeit eine paar Worte zu verlieren.

Freiwillig?
Hickersberger: Ein bisserl hat man nachgeholfen . . .