Die Kooperation mit Udinese Calcio trägt erste Früchte. LH Jörg Haider erreichte am Montag beim Präsidenten des oberitalienischen Serie-A-Ligisten, Giampaolo Pozzo, die kostenlose Leihgabe für Thiagi Maie Santos (Künstlername: "Schumacher"). Der brasilianische Stürmer darf bis zum Saisonende bleiben, wird den verletzten Wolfi Mair ersetzen und soll am 21. September gegen Kapfenberg seinen Einstand geben.

Bulliger Angreifer. Der Austria-Neue aus Curitiba (192 cm groß), der Sonntag seinen 22. Geburtstag feierte, begann seine Profikarriere bei Atletico Paranaense, kam über Ascoli 2006 zum AC Udinese, war 2007/2008 an Spaniens "Segunda Division"-Klub Ciudad de Murcia (4 Spiele) und zum französischen Zweitligisten Dijon (15 Spiele) verliehen. "Ich freue mich, dass wir diesen bulligen Angreifer bekommen haben", strahlte Trainer Frenkie Schinkels, der schon bei der Verpflichten von Adi eine glückliche Hand bewiesen hatte.

"Atschi". Dabei ließen die letzten Referenzen des 22-Jährigen, der mit vollen Namen Adi Rocha Sobrinho Filho heißt, nicht einen derartigen Einstand erwarten. Beim Lask kam der im Juni 2007 von Nacional Sao Paolo nach Linz gewechselte Brasilianer an Routiniers wie Mayrleb und Vastic nicht vorbei, war nebenbei verletzt und brachte es in 18 Spielen nur auf zwei Treffer. Die hat er in Klagenfurt in kürzester Zeit verdoppelt. Was hat Schinkels mit Adi, der wegen der wohl meinenden Phonetik kurzerhand "Atschi" genannt wird, gemacht, dass er plötzlich trifft? "Dass er fußballerisches Potenzial hat, habe ich gewusst", erzählte der Trainer, auch um seine Macke: "Der Bursche ist leicht bequem, nimmt das Ganze manchmal zu locker."

Recht locker. Typisch Brasilianer eben. Sich zurückzulehnen und das süße Leben wie in Linz zu genießen, hätte er bisher in Klagenfurt vermieden. Da arbeitete Adi auch im Training konsequent weiter. Nach vehementem Zureden seines Förderers und Chefs. Schließlich betrachtet Adi Klagenfurt als Sprungbrett: "Der Junge möchte international Karriere machen", behauptet Schinkels. Adis Goldtreffer kurz vor dem Pausenpfiff war einer der vielen Farbtupfer beim 1:0 gegen Salzburg, durch das die Austria auf Platz sechs vorkraxelte. Die Steigerung verleitete Schinkels zur Prognose, dass es seine Austria mit einem Großteil der Liga-Konkurrenz aufnehmen könne.