In Ihrem offiziellen EURO-Lied "Fieber“ gibt es die Textpassage "Wir erleben Emotionen“. Merken Sie, wie es weiter im Text heißt, dass in Österreich gerade "etwas Großes passiert“?
Stürmer: Vor einem Monat habe ich mir noch gedacht, wo ist die Fußball-Stimmung? Vor zweieinhalb Wochen bin ich dann durch Wien gefahren und habe die vielen Fahnen auf den Autos gesehen. Überall wurden EURO-Plakate aufgehängt. Da habe ich gemerkt, dass etwas angefangen hat. Schade ist nur, dass in der Wiener Fanmeile nicht so viel los ist.

Sport und Musik – beides bewegt Menschen. Hätten Sie sich vorstellen können, dass Sie Sportlerin werden und nicht Musikerin?
Stürmer: Auf professioneller Ebene sicher nicht. Außerdem bin ich in der Hauptschule auf einem Fußball ausgerutscht und bin mit dem Rücken auf den Boden geknallt. Ich habe sozusagen ein Jugend-Trauma davongetragen. Bei einer WM oder einer EM – wenn alle Fußball-euphorisch sind, dann ist das bei mir auch der Fall. Es gibt außerdem Leute, die sagen, dass es auch eine Art Leistungssport ist, wenn man auf einer Bühne steht. Ohne Publikum könnte ich vielleicht wirklich kein Zwei-Stunden-Programm schaffen. Die Fans geben mir den Adrenalin-Kick. Bei Sportlern wird das wohl ähnlich sein.

Sie sind ein kreativer Mensch. Glauben Sie, dass auch Fußballer diese Eigenschaft besitzen sollten?
Stürmer: Kreativität sollte jeder haben. Sonst wäre es langweilig.

Wie schaut es bei Ihnen zuhause aus? Ist da Fußball ein Thema?
Stürmer: Eher nicht. Mein Papa hat früher alles aufgesaugt, was mit Wintersport zu tun hatte. Da sind wir dann am Samstag zu Mittag bei den Skirennen vor dem Fernseher gesessen. Aber Fußball war in der Familie nie das Thema. Durch die Jungs (Band, Anm.) hat sich das geändert. Wir haben einen Spanier, einen Franzosen und einen Deutschen in der Band. Das ist herrlich, wenn wir Fußball schauen. Vor allem unser Spanier fiebert extrem mit. Herrlich, wie er sich reinsteigern kann. So habe ich auch fast alle Spiele gesehen. Du bist ja out, wenn du nicht mitreden kannst. Überall wird über Fußball geredet, auch hinter der Bühne.

Gibt es eigentlich eine Klausel Ihrer Produktionsfirma, dass Sie wegen Verletzungsgefahr gewisse Sportarten nicht ausüben dürfen?
Stürmer: Prinzipiell gibt es das, aber ich habe das nie unterschrieben. Man soll ja auch noch Spaß haben. Ich selbst gehe ein, zwei Wochen im Jahr Snowboarden.

Gibt es eine persönliche Hitparade von Fußballern, die Ihnen gefallen?
Stürmer: Auch wenn er bei der EURO nicht mitspielt, der Helge Payer ist ein Netter. Das kann ich beurteilen, weil ich ihn kenne.

Abschließend noch die Frage: Was sind Ihre nächsten Projekte?
Stürmer: Die Tour ist zu Ende, Auftritte habe ich aber trotzdem viele. So geben wir etwa am 5. Juli in Ottensheim ein Konzert.