Regensdorf, ein unscheinbarer Vorort von Zürich. Im Ort geht's beschaulich zu, auf der Sportanlage "Wisacher", weniger. Dutzende Medienvertreter, Kamerateams, Fotografen haben sich versammelt und beobachten das Training einer Gruppe bunt gewandeter Herren. Die zwölf Euro-Schiedsrichter und ihre Assistenten bereiten sich auf ihre ersten Aufgaben vor. Mit dabei auch Pieter Vink. Pieter wer? Der 41-jährige Holländer leitet Österreichs sonntäglichen EM-Auftakt gegen Kroatien.

Besonderes Spiel. Auch für ihn eine Premiere. Eine Premiere, mit der er gar nicht gerechnet hat, schließlich ist nicht er, sondern Eric Braamhaar Hollands Nummer 1. Umso überraschter waren Vink und auch die Holländer, als im vergangenen Dezember die Wahl der Uefa auf ihn fiel. Und nun freut er sich riesig auf seinen Einsatz. "Das ist ein ganz besonderes Spiel für mich. Das erste bei einem großen Turnier und dann noch dazu das Match eines Gastgeberlandes." Ein Land, das Vink übrigens bestens kennt. "Ich war mindestens schon zehn Mal in Tirol Schi fahren. Meistens in Kirchberg oder Sölden", verrät er.

Human. Auch Spiele österreichischer Klubs hat er schon geleitet. "Salzburg in der Champions-League-Quali und Pasching im Uefa-Cup", erinnert er sich. Von Österreichs aktuellem Nationalteam kennt er niemanden, "aber Hans Krankl, den kenn ich schon", lacht der sympathische Kerl, der, so niederländische Journalisten, als human gilt. Nur bei einer Frage gibt's keine Kompromisse. Holland oder er, wer ist ihm lieber im EM-Finale. "Ich bin ein Sportsmann, natürlich wäre lieber ich im Endspiel." Na dann, alles Gute Pieter Vink.