Derzeit steht Jörg Schretter unter Vollstress der Euro. Der Verantwortliche bei der Kärnten Werbung für die Bewerbung der Fußball-Europameisterschaft hat alle Hände voll zu tun, das Tourismusland Kärnten vor der gestiegen Aufmerksamkeit Europas gut zu vermarkten. Doch schon bald könnte der ehemalige Torhüter und Manager des Fußballklubs Admira Wacker wieder ins sein angestammtes Metier zurückkehren.

Herzensangelegenheit. Es gibt Pläne, den Profifußball-erfahrenen Schretter nach der Euro Ende Juni ins Management-Team des SK Austria Kärnten zu holen. "Er würde dort mit seinem Wissen und seinen Erfahrungen sicher viel einbringen können", sagt dazu Landeshauptmann Jörg Haider. Er kann sich Schretter sehr gut im Wirkungsbereich des Spielbetriebs und des Rundherum von Events bis zum Scouting vorstellen. Schretter, dessen Vertrag bei der Kärnten Werbung eigentlich bis Ende 2009 läuft, wollte sich dazu nicht äußern: "Fußball ist meine Herzensangelegenheit, aber jetzt stehe ich voll auf Schiene für die Euro."

Kolossal gescheitert. Für die Euro ist der 34-jährige Völkermarkter mit Bankausbildung bei Immofin (Erste Bank) als Troubleshooter zur Kärnten Werbung geholt worden, nachdem Werner Bilgram zunächst Franz Koloini zum Euro-Werber gemacht hatte und damit kolossal scheiterte. Schretter bemüht sich seither um solide Euro-Werbung abseits der Politik. Austria-Präsident Mario Canori hält Schretter "für einen guten Mann". Die Position eines Klub-Managers gebe es aber nicht. Trainer Schinkels decke das als Sportdirektor mit ab. Eine Aufgabe beim Spielbetrieb sei denkbar.