Herr Canori, Sie fahren gerade zur Bundesligasitzung nach Wien. Wird Kärnten in der neuen Saison in der obersten Spielklasse überhaupt vertreten sein?
MARIO CANORI: Davon gehe ich auf jeden Fall aus.

Wie interpretieren Sie das politische Hickhack um die geplante Fußballförderung aus dem Zukunftsfonds?
CANORI: Sportlich hatten wir neun Gegner, aber in Kärnten haben wir es anscheinend jetzt mit einer Zwölfer-Liga zu tun.

Wie ist das zu verstehen?
CANORI: Die elfte Mannschaft ist die SPÖ und die zwölfte die ÖVP. Ich will mich ja politischer Bewertungen enthalten, aber was da passiert, ist einfach skandalös. Das gibt es in keinem Bundesland, dass einem Fußballklub aus politischen Gründen das Leben derart schwer gemacht wird.

Muss man sich ernsthaft Sorgen machen, dass Austria Kärnten die Lizenz zum Spielen vorenthalten wird?
CANORI: Aus meiner Sicht nicht, aber wenn die Hexenjagd auf den Klub so weiter geht, kann ich nichts ausschließen.

Wie wichtig sind die 600.000 Euro, die für die Austria im Fußball-Konzept für die Akademie vorgesehen sind?
CANORI: Sehr, denn der Posten scheint in unserem Budget auf. Wenn wir das Geld nicht bekommen, müssen wir den Budgetentwurf für die Kampfmannschaft um diesen Betrag reduzieren. Das bedeutet aber , dass wir deutlich an Wettbewerbsfähigkeit verlieren würden.

Können Sie sich vorstellen, die Fußballakademie, an den Kärntner Verband abzutreten?
CANORI: Wenn sie uns finanziell abgelöst wird, kann man darüber reden. Ob es sinnvoll ist, ist allerdings eine andere Sache. Die Austria bemüht sich ja, Spitzenfußballer auszubilden, während die Intentionen des Kärntner Fußballverbandes eher in die Breite gehen. Aber bevor die Austria vor die Hunde geht, darf es kein Tabu-Thema geben.

Beeinträchtigt die unsichere wirtschaftliche Situation die Planungen für das neue Spieljahr?
CANORI: Förderlich ist das Ganze sicherlich nicht.