Während es auf dem Rasen durchaus Grund zur Hoffnung gab und im Stadion selbst Probleme großteils ausblieben, gab es außerhalb des Stadionbereichs teilweise Chaos pur - vor und nach dem Match Österreich gegen Deutschland. Ein Unfall auf der Tangente und zahlreiche Staus brachten den Verkehr teilweise zum Erliegen. Selbst die Polizei steckte immer wieder hilflos in den endlosen Auto-Schlangen fest. Und die öffentlichen Verkehrsmittel waren komplett überlastet.

Kein Alltag. Befürchtungen, dass solche Zustände an Euro-Spieltagen zum Alltag werden könnten, wurden aber von allen zuständigen Stellen zurückgewiesen. Vor allem mit dem Hinweis auf den noch im Bau befindlichen U-Bahn-Anschluss für das Happel-Stadion, der mithelfen soll, das Verkehrsaufkommen weitgehend zu entschärfen. Zusätzlich werde es während der EM auch einen Shuttle-Service von diversen umliegenden Parkplätzen geben. Und, so hieß es von den Seiten der Polizei, ein Unfall an neuralgischer Stelle mit anschließenden Staubildungen sei eine Sache, die man weder planen, noch verhindern könne.

Fehler entschärfen. Gegen den Vorwurf, der Euro-Test sei organisatorisch in die Hose gegangen, wehrte sich auch ÖFB-Generalsekretär Alfred Ludwig: "Alles was das Verkehrschaos betrifft, liegt nicht im Bereich des ÖFB. Wie es dazu kam und was man hätte tun können, um es zu verhindern, können wir nicht beantworten." Man wolle aber mit den entsprechenden Stellen alles genau besprechen, mögliche Fehler orten und entschärfen. Mit ein Grund für Probleme sei laut Ludwig aber sicher die teilweise sehr späte Anreise mancher Fans zum Stadion: "Wenn tausende erst kommen, wenn bereits die Hymnen abgespielt werden, ist es eben schwierig, dass sie dann beim Anpfiff auf ihren Plätzen sind." Trotzdem sei zehn Minuten nach Spielbeginn kein einziger Fan mehr draußen gewesen.

Keine Probleme. Zufrieden zeigte sich Ludwig mit allem, was sich im Stadion abspielte: "Die Zusatztribünen haben sich voll bewährt, mit den Drehkreuzen gab es keine Probleme." Nur ein Ärgernis blieb. "Wirkliche Euro-Reife wäre, wenn die Pfeiferei bei der Hymne des Gegners aufhört. Man muss auch anderen Ländern Respekt erweisen."