Trainer Nenad Bjelica sagt: "Wir geben nicht auf". Und Sie? Ist die Sache in der Red-Zac-1.Liga für den FCK nicht aussichtslos?
JOSEF STEINDORFER: Natürlich wird es schwer, den Abstand, noch dazu bei einer geringeren Anzahl von Spielen im Frühjahr, gutzumachen. Doch auch ich glaube daran, dass der Klassenerhalt noch möglich ist.

Warum, die Bilanz ist doch ernüchternd: 20 Spiele, 14 Niederlagen, nur drei Siege und drei Unentschieden? Warum soll es im Frühjahr besser laufen?
STEINDORFER: Weil die Jungen von Spiel zu Spiel reifer werden. Ich war am Dienstag beim 1:2 in Salzburg: Glauben Sie mir, das Potential ist da, die Mannschaft spielt gefällig. Es war insgesamt aber auch viel Pech und Unerfahrenheit dabei. Wir könnten gut zehn Punkte mehr haben.

Welche Maßnahmen haben Sie noch im Auge, um eine Wende zum Guten herbeizuführen?
STEINDORFER: Wir werden ein ordentliches Trainingslager in der Türkei machen und einen Legionärswechsel vornehmen. Wir werden alles tun, um die Qualität des Kaders zu verbessern, damit wir im Frühjahr konkurrenzfähig sind.

Wer muss von den Legionären gehen, ist es Ivan Dvorak?
STEINDORFER: Das haben Sie gesagt. Außerdem: Roland Brunmayr wird aus seinem Vertrag mit Ende des Jahres aussteigen,

Der FC Kärnten hat die Trainer ausgetauscht, neue Spieler geholt, hat aber anderseits kaum Zuschauer. Wie ist das wirtschaftlich zu heben?
STEINDORFER: Ich muss zugeben: Einfach ist es nicht. Vor allem deshalb, weil Verträge und Zusagen bisher nicht eingehalten wurden.

Was wurde dem FCK versprochen, was ist noch unerledigt?
STEINDORFER: Ich sage nur: Wir haben noch Geld zu bekommen - und das nicht wenig. Der Klagenfurter Bürgermeister hat uns finanzielle Unterstützung zugesagt, dann sollten wir für die Planungs- und Vorarbeiten für die Akademie, die wir an Austria Kärnten abgetreten haben, vom Land etwas bekommen. Nichts ist passiert. Wenn das nicht bald geregelt wird, trifft es auch die Austria, schließlich gibt es übergreifende Verträge.

Der FC Kärnten ist Letzter, die Austria ebenfalls - warum rollt der Fußball bei uns in die falsche Richtung?
STEINDORFER: Nur ein Detail, vielleicht sogar ein Wichtiges: Man soll einmal nachdenken, welche katastrophalen Rahmenbedingungen wir haben. Ich möchte nur erinnern: die EM mit den drei Spielen ist in wenigen Monaten vorbei. Danach soll aber auch noch Fußball gespielt werden. Oder?