Pünktlich zu Mittag landete gestern die Maschine aus Athen auf dem Salzburger Flughafen. Die 0:3-Schlappe, die das Aus im Uefa-Cup so gut wie besiegelt, merkte man der Mannschaft an den Mienen an - nachdenklich, zerknirscht, alles andere als gut gelaunt.

Trapattoni bleibt. Für Trainer Giovanni Trapattoni, der die Schlappe auf seine Kappe nahm, ging es gleich vom Flughafen aus in den nahe gelegenen Hangar 7, wo ihn Salzburg-Boss Dietrich Mateschitz zum Gespräch lud. Amtsmüde soll der italienische Fußball-Maestro sein. Und vieles deutete in diesen Minuten auf einen Abschied hin. Nur knapp 40 Minuten später verließ Trapattoni gemeinsam mit Dolmetscher Giovanni Giulietti das Gebäude wieder - und zwar in der Funktion, in der er gekommen war: als Trainer des österreichischen Meisters. "Wir haben die Sache gemeinsam analysiert", so Trapattoni. Mehr war ihm nicht zu entlocken.

Hochhauser stinksauer. Zum selben Zeitpunkt saß Sportdirektor Heinz Hochhauser bereits mit der Mannschaft zusammen, um die schlechte Leistung zu analysieren. Danach zeigte sich Hochhauser im Gespräch mit der Kleinen Zeitung stinksauer: "Den Spielern fehlte ja nicht nur in Athen die Bereitschaft ihr Letztes für Salzburg zu geben. So war das schon in den Auswärtsspielen in der heimischen Liga. Wenn wir das nicht in den Griff bekommen, werden wir nicht einmal unser Minimalziel, den Meistertitel, erreichen."

Rausschmiss droht. Sollte nicht schon morgen eine Trendumkehr in Altach erkennbar sein oder wie durch ein Wunder trotz des 0:3-Rückstandes der Aufstieg gegen Athen gelingen, droht dem halben Team der Rausschmiss. Insgesamt elf Verträge laufen im Sommer 2008 aus; darunter etwa auch jene der in Griechenland lustlos auftretenden Stars wie Nico Kovac oder Jorge Vargas. "Wer sich für Red Bull nicht zerreißen will, kann gehen. Ich schrecke sicher nicht davor zurück, einen radikalen Schnitt zu machen", spricht der neue Sportdirektor klare Worte.

Vertrag läuft aus. Die Ära Trapattoni dürfte ebenso spätestens im Sommer ein Ende finden, dann läuft auch sein Vertrag aus. Beobachter sehen das Rückspiel gegen Athen (4. Oktober) als letzte Chance für den Starcoach. Das Aus im Uefa-Cup würde auch Trap's vorzeitigen Abgang besiegeln.