Herr Schranz, wie haben Sie in der Nacht nach dem 1:4 im Meisterschaftsspiel der T-Mobile-Liga bei Altach geschlafen?
ANDREAS SCHRANZ: Eigentlich überhaupt nicht, denn wir sind erst um 7.30 Uhr aus Altach in Klagenfurt angekommen.

Eine Dienstreise mit einem alles andere als erfreulichem Ausgang, wenn man Niederlage gegen den bisherigen Tabellenletzten hernimmt?
SCHRANZ: Das kann man wohl sagen. Wir haben uns alle mehr erwartet.

Sie waren angeblich wesentlich daran beteiligt, dass es mit leeren Händen heimwärts ging?
SCHRANZ: Ja, da gibt es nichts zu beschönigen - es war nicht unbedingt mein Tag.

Haben Sie schon die heutigen Zeitungen gelesen?
SCHRANZ: Sicher. Dass ich da nicht gut wegkomme, ist doch irgendwie logisch.

Experten sagen, zumindest die ersten zwei Tore müssen Sie auf ihre Kappe nehmen. Nach einem 1:0 für Euch stand es plötzlich 1:2. Wie sind diese vermeidbaren Treffer passiert?
SCHRANZ: Beim 1:1 ist der Ball einen Meter vor mir aufgesprungen. Ich gebe zu: der Ball war harmlos, doch plötzlich schien es, es wäre ein Frosch drinnen, so eine Änderung nahm er. Da schaust dann wirklich deppert aus.

Und das 1:2?
SCHRANZ: Nach einem Freistoß schlug ich den Ball zu zwei, drei Altachern und vom Knie von Oliver Mattle ging er ins Tor. Da war viel Pech dabei. Genauso wie beim Stangenschuss von Alexander Hauser. Dass ich den Ball so dem Gegner serviere, passiert mir von zehn Mal wahrscheinlich ein einziges Mal.

Wie stecken Sie derartige spielentscheidende Pannen weg?
SCHRANZ: Ich bin nicht der Typ mit einer dicken Haut, der sich schnell abbeutelt und alles vergisst. Ich beschäftige mich dann viel zu viel mit solchen unglücklichen Aktionen.

Es gibt Fußballer, die sich mit einem Mentalbetreuer behelfen?
SCHRANZ: Nein, so etwas brauche ich nicht. Beim GAK haben wir das einige Male gemeinsam gemacht. Mir hilft meine Familie, außerdem bin ich Optimist und glaube, dass nach einem Tief wieder ein Hoch kommt.

Der SK Austria steht nun nach sieben Spielen mit bescheidenen fünf Punkte da. Ist der Kader nicht so stark, wie von den meisten angenommen?
SCHRANZ: Man muss eines bedenken: Es sind sechs Leute, wichtige noch dazu, die verletzt sind. So groß ist unserer Kader auch wieder nicht, dass das nicht Auswirkungen auf unser Leistungsvermögen hat. Vor allem in der Verteidigung konnten wir uns nie richtig einspielen. In Altach hat es mit Thomas Pirker einen weiteren erwischt, der wahrscheinlich ausfällt.

Der nächste Austria-Auftritt erfolgt am Sonntag in Graz beim Sturm. Können Sie Besserung versprechen?
SCHRANZ: Wir werden alles dafür tun.