Frau Graf, Sie haben am Samstag einen Termin bei Red Bull in Salzburg. Können Sie uns verraten, um was es dabei geht?
STEPHANIE GRAF: Es ist ein Experiment, das ich mit Heinz Hochhauser initiiert habe: Ich lerne den Nachwuchsfußballern von Red Bull richtig laufen. Konkret: Ich versuche, Lauffehler zu beheben.

Warum das, wollen Sie aus Fußballern Leichtathleten machen?
GRAF: Nein, aber mir ist bei Spielen von österreichischen gegen ausländische Mannschaften aufgefallen, dass unsere Spieler ohne Ball manchmal langsamer sind als die anderen mit dem Ball. Da kann man im jugendlichen Alter sicher einiges verbessern bzw. ändern. Das probiere ich bei Red Bull in Salzburg.

Apropos, ändern: Das soll sich auch in der Kärntner Leichtathletik. Sie wollen Präsidentin werden?
GRAF: Halt, halt: ich respektiere Christian Käfer und alle seine Vorstandsmitglieder, die ja ehrenamtlich und aus Liebe zur Leichtathletik den Verband führen.

Aber?
GRAF: Wir sind eine junge Gruppe mit Elmar Lichtenegger und Gert Matuschek, die Ideen und Konzepte hat. In Zukunft ist das sicherlich ein Thema.

Was heißt Zukunft?
GRAF: Was ich weiß, ist der nächste Verbandstag mit Neuwahlen erst im Jahre 2010 fällig.

Im Gegensatz zum amtierenden Präsidenten können sie angeblich mit einem Sponsor aufwarten?
GRAF: Das stimmt, die Firma Samsung ist bereit, etwas in die Leichtathletik zu investieren. Ich möchte das Geld auf Kärnten und Niederösterreich aufteilen. Im Oktober gibt es in Niederösterreich bereits 800 m-Rennen für Mädchen. Ähnliches habe ich vor auch in Kärnten aufziehen.

Aufmerksam wurde registriert, dass ihre Stellungnahmen gegenüber ihrer des Doping überführten ehemaligen Rivalin Jolanda Ceplak eher milde ausfiel. Hat das damit zu tun, dass sie nach dem Tritt in eine Mineralwasser-Flasche vor der WM 2003 ebenfalls mit Dopingverdächtigungen konfrontiert wurden?
GRAF: Nein, das ist die Kehrseite aus den vielen Dopingfällen, dass pauschal verurteilt wird. Die Menschen reagieren übersensibel, wenn etwas, wie in meinem Fall, außer der Form passiert und werfen alle in einen, Topf.

Werden sie heute noch auf Paris 2003 angesprochen?
GRAF: Nein, aber damals habe ich darunter schon gelitten.