Herr Präsident, nachdem der SK St. Andrä die Regionalliga wieder nur auf dem dritten Platz abgeschlossen hatte, haben sie den Spitzenfußball im Lavanttal neu strukturiert. Ein Neubeginn, nachdem es in den letzten Jahren sportlich nicht unbedingt nach Wunsch gelaufen ist und das Eingeständnis, mit der bisherigen Linie gescheitert zu sein?
Dietmar Riegler: Wenn sie so wollen in gewisser Weise, ja. Mit Gewalt geht anscheinend nichts, wir haben eingesehen: Das Ganze muss wachsen.

Was wird sich ändern beim SK St. Andrä/WAC, der ja künftig in Wolfsberg spielen wird?
Dietmar Riegler: Zuerst einmal wollen wir das gesamte Lavanttal einbinden, dann werden wir die Erwartungen drosseln und wollen zurückkehren zum Sinn des Ganzen, nämlich die Jugend und einheimische Spieler zu forcieren.

Die Nachwuchsarbeit im Lavanttal ist Ihnen ein besonderes Anliegen?
Dietmar Riegler: Ja, wir setzen künftig auf die Jugend und machen auf dem Nachwuchssektor für eine Stadt wie Wolfsberg etwas Einmaliges: wir installieren mit Unterstützung der HAK eine private Fußballakademie und holen dafür einen bekannter Fachmann.

Um wen handelt es sich?
Dietmar Riegler: Mario Posch, der zuletzt die Fußballakademie von Sturm Graz geleitet hat. Er wird ab 1. Juli unsere Akademie führen.

Die Aufstiegsambitionen wurden also zurückgeschraubt?
Dietmar Riegler: Ich sage: Aufsteigen ist nicht verboten, aber es ist nicht unbedingt das vorrangige Ziel. Wir wollen jetzt mit einer Mischung aus Routiniers und Nachwuchs einen Schritt nach dem anderen setzen.

Große Verstärkungen wird es diesmal keine geben?
Dietmar Riegler: Wenn sie irgendwelche Stars meinen: nein.

Egon Putzi hat viel Geld in den Fußball investiert und hat sich dann frustriert zurückgezogen. Könnte es sein, dass Sie, wenn die Erfolge weiterhin ausbleiben, eine ähnliche Reaktion setzen?
Dietmar Riegler: Überhaupt nicht. Höchstens dann, wenn die Zeitungen weiterhin darüber schreiben, wie viel Geld beim SK St. Andrä im Spiel ist. In Wirklichkeit sind wir ein ganz normaler Klub, hinter dem viele Lavanttaler stehen.

Wie schaut es mit Ihrer Fußballschule in Ghana aus?
Dietmar Riegler: Red Bull ist dabei, das ganze Projekt zu übernehmen. Mit dem gesamten Risiko.