Sie kommen in Wellen: Journalisten, Politiker, Besucher. Sie blicken prüfend auf die Baustelle, starren auf das Spielfeld und die nackten Ränge. Dann stellen sie die ewig gleiche Frage: "Wird es fertig?".

Im Plan. Drei Monate vor der Eröffnung des Klagenfurter Stadions für die Euro 2008 steigt die Zahl der Fragenden exponentiell an. "Wir sind perfekt im Plan. Pünktlich zum 7. September kann gespielt werden", antwortet Andreas Gaber, Projektleiter des Errichters Porr für gewöhnlich. Laut Protokoll müssen die verwunderten Besucher dann ungläubig mit dem Kopf schütteln.

Gehämmert und geschnitten. Nicht unberechtigt: Derzeit weist noch wenig auf den Endbestimmung der Baustelle hin. Schotter-Drainagen ziehen sich quer über das zukünftige Spielfeld. Es wird gehämmert, geschüttet, geschnitten. Wo in drei Monaten die ersten Zuschauer über eine Rampe in das Stadion strömen sollen, herrscht gähnende Leere. Nur Betonpfeiler deuten die Silhouette einer Verbindungsbrücke an.

Heikle Mission Rasen. "Das sind alles keine Probleme, was wirklich heikel ist, ist der Rasen", ergänzt Gert Unterköfler. Der Bauingenieur betreut von Seiten der Stadt Klagenfurt das Projekt. Denn die grüne Fußball-Unterlage ist der einzige Faktor, den Bauherr und Errichter nur bedingt beeinflussen können. Fünf Schichten sind es inklusive dem oben aufgelegten Rollrasen, die verlegt werden. "Das ist die Theorie. In der Praxis braucht der Rasen sechs bis acht Wochen um richtig im Untergrund zu wurzeln. "Damit steht und fällt der Eröffnungstag", erteilt Gaber Forderungen nach einer früheren Bespielbarkeit des Stadions eine Absage. "Es geht einfach nicht, auch wenn viele das nicht einsehen wollen. Der Natur kann man nicht befehlen schneller zu wachsen", bestätigt Unterköfler. Würde der Rasen bespielt, bevor er angewachsen ist, dann drohe hohe Mehrkosten. "Der Fall in Deutschland ist bekannt. Da musste bei der WM der komplette Rasen in einem Stadion ausgetauscht werden."