Über dem österreichischen Fußball kreist der Pleitegeier. Als Grund werden auch immer wieder die Gehaltsforderungen der Kicker genannt. Verdienen die zuviel?
Ingo Peyker: Das ist doch schon längst nicht mehr die Frage. Leistung steht bei uns in keinem Verhältnis zum Gehalt mehr.

Wie darf man das verstehen?
Peyker: Spielern werden Summen gezahlt, die sie bei gleicher Leistung in Italien, Deutschland oder England niemals verdienen würden.

Dazu gehören aber auch Vereine, die diese Summen bezahlen?
Peyker: Richtig. Wir reden hier von halbprofessionellen Funktionären, die die Marktsituation völlig aus den Augen verloren haben. Dazu kommt noch das goldene Füllhorn der öffentlichen Hand.

Sie meinen Steuergelder . . .
Peyker: . . . die zur Sanierung maroder Klubs und dem Einkauf von Spielern gebraucht werden. Das muss aufhören, in einen Fußballclub darf kein Steuergeld mehr gepumpt werden.

Dieser Forderung werden Politiker und Funktionäre mit dem Argument der Nachwuchsförderung entgegentreten.
Peyker: Für den Nachwuchs wäre eine Förderung in Ordnung. Aber gezielt und unter Kontrolle des Landsrechungshofes.

Andere Lösungsansätze?
Peyker: Ein Gehaltsbudget für das gesamte Team, das nicht überschritten werden darf. In Amerika funktioniert das gut. Allerdings sind die Sport-Ligen dort geschlossene Systeme ohne Auf- und Absteiger.